Außenbau von Nordwesten (Foto: C. Krienke, LfDH)
Kirchenraum nach Nordosten (Foto: C. Krienke, LfDH)
Altar und Altarretabel (Foto: C. Krienke, LfDH)
Detail der Glasgestaltung (Foto: C. Krienke, LfDH)
Grundriss des Wiederaufbaus (Foto: M. Göddel, LfDH)
Ansicht von Nordwesten (Foto: nullDenkmaltopographie Stadt FFM 1986)
Detail über dem Hauptportal (Foto: Denkmaltopographie Stadt FFM 1986)
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Frankfurt, Stadt
Frankfurt
Innenstadt
  • Zeil 131
Ev. Katharinenkirche
Flur: 43
Flurstück: 16/1

Baubeschreibung

Am Zugang zur Einkaufsstraße Zeil erhebt sich der Putzbau der Katharinenkirche nahe der Hauptwache als Solitär. Auf längsrechteckigem Grundriss schließt der Bau nach Nordosten in einem fünffach gebrochenen Chor. An das hohe walmbedachte Kirchenschiff gliedert sich mittig nach Nordwesten der Turm an, den eine welsche Haube bekrönt. Die von Strebepfeilern gestützten Wände des Kirchenschiffs durchbrechen wandhohe Rundbogenfenster mit Stab- und Maßwerkfüllung. Betritt man die Kirche durch das Hauptportal im Südwesten, erschließt ein Foyer den Gottesdienstraum. Überfangen wird die weiß gefasste Halle durch eine netzgewölbte Holzkonstruktion. Die feste Bebankung und der Mittelgang leiten den Blick zum erhöhten Altarraum im Nordosten. Den einzigen Schmuck des Raums bilden die motivisch verglasten Fenster und das kupferne reliefierte Altarretabel. Vor dem Retabel ist der steinerne Altartisch verortet. Ihn rahmen nach Nordwesten die Kanzel und nach Südosten der Taufstein. Die Schwalbennestorgel im Nordwesten wird durch die Orgelempore im Südwesten ergänzt.

Geschichte

Die 1681 errichtete Katharinenkirche wurde 1944 bis auf die Außenmauern zerstört. Eine erste äußere Sicherung stellte bis 1952 weitestgehend das historische Erscheinungsbild der Dotationskirche wieder her und überfing die Mauern mit einem Notdach. Begleitend diskutierte man kontrovers über die Innenraumgestaltung. Gegen den Vorschlag einer Flachdecke wurde schließlich, die historische Form aufgreifend, eine hölzerne Gewölbekonstruktion ausgeführt. Die gezielt schlichte weißtonige Farbfassung der Wände sollte das gottesdienstliche Geschehen und die figürliche Glasgestaltung von Charles Crodel ungestört zur Geltung kommen lassen. Bundesweit tätig, prägte der Künstler weitere Frankfurter Gottesdiensträume wie die Dreikönigs-und die Peterskirche. Gegen eine Wiederherstellung der dreiseitig umlaufenden zweigeschossigen Empore entschied man sich zugunsten einer Empore im Südwesten. Entsprechend konnten auch die erhaltenen barocken Emporenmalereien nicht mehr in der alten Form eingebunden werden. Nun erhielt der Bau die gewünschte neue Längsausrichtung auf den erhöhten Altar. Das Abendmahlssakrament sollte durch das Retabel zur Bergpredigt von Fritz Schwarzbeck noch aufgewertet werden. Spätere Planungen für eine Umgestaltung des Innenraums zur Citykirche durch Friedhelm Grundmann fanden keine Umsetzung.

Bewertung

Als Wahrzeichen Frankfurts und als Dominante an der Hauptwache nimmt die Katharinenkirche eine städtebaulich prominente Stellung ein. Der erste nachreformatorische Kirchenneubau Frankfurts bezieht seine heutige stadtgeschichtliche Bedeutung auch aus der Form, wie man sich das historische Baudenkmal nach 1945 wiederaufbauend aneignete. Vor allem im Inneren gelang künstlerisch u. a. durch die qualitätvolle Glasgestaltung eine gültige Neudeutung des barocken Raums im Stil der Zeit. (s, g, k)


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
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Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
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