Am Wambolterhof 8, ehem. Wambolterhof
Am Wambolterhof 8, ehem. Wambolterhof
Am Wambolterhof 8, ehem. Wambolterhof
Ehem. Wambolter Hof, Allianzwappen
Ehem. Wambolter Hof, hist. Fotografie
Lade Kartenmaterial...
Bergstraße, Landkreis
Bensheim
  • Am Wambolterhof 8
Ehem. Wambolter Hof
Flur: 1
Flurstück: 297/43

Ursprünglich in der Südwestecke der ehemaligen Altstadtbefestigung gelegener Adelshof, erbaut wohl 1732/33 über den Grundmauern 1731 abgebrochener Vorgängerbauten. Bauherr war der kurtrierische und kurmainzische Geheime Rat, Generalfeldzeugmeister und Kommandant der Festung Ehrenbreitstein Franz Philipp Caspar Freiherr Wambolt von Umstadt, Architekt war vermutlich der Ingenieur und Fähnrich Franz Peter Kersten aus Ehrenbreitstein, dem die Entwürfe für ein prächtiges Herrenhaus der Wambolts in Bensheim zugeschrieben werden. Diese Entwürfe wurden hier in wesentlich vereinfachter Form realisiert, wobei bekannt ist, dass bei der Errichtung der Gebäude der Maurermeister Andreas Streng aus Bensheim, der Steinmetzmeister Andreas Schiffer aus Heidelberg und der Zimmermeister Martin Reichard beteiligt waren.

Nördlich der barocken Anlage stand bis 1945 ein hoher Rundturm mit spitzer Haube und Flügel für die Verwalterwohnung. An diesem Turm, der über seiner Tür die Jahreszahl 1560 aufwies, befanden sich zwei Wappensteine, der ältere trug die Jahreszahl 1659 und die Allianzwappen Wambolt/Schönborn, der jüngere zeigte die Zahl 1899 und die Wappen Wambolt/Eltz. Beim Verkauf des Wambolter Hofes 1919 an die Stadt Bensheim wurden die Wappen an die Wambolts zurückgegeben. Der Turm wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt und zusammen mit dem Anbau abgebrochen.

Nach dem Ankauf durch die Stadt diente der Komplex zunächst als Unterkunft eines Infanteriebataillons, später wurden die Räumlichkeiten für Sozialwohnungen, Büros und Schulzwecke genutzt. 1933 legte man bereits das Fachwerk der Südseite frei. Nach einer heftigen Diskussion um Abriss oder Erhaltung wurde der alte Adelshof in den Jahren 1975/76 restauriert, heute befinden sich hier u.a. wieder Wohnungen, ein Cafè sowie eine Beratungsstelle der Kreisverwaltung.

Der Wambolter Hof stellt im Grundriss eine Flügelanlage dar. Der massive Hauptbau zeigt mit seiner Hauptfassade nach Osten, ihm ist südwestlich ein nach Westen vorstoßender, entsprechend voluminöser Flügel angegliedert, der über dem Erdgeschoss ein Fachwerkobergeschoss aufweist. Beide Baukörper sind zweigeschossig und tragen hohe, mit Satteldachgaupen besetzte Mansardwalmdächer. Die Fassaden sind schmucklos, das Hauptportal liegt asymmetrisch in der zweiten, von Süden gezählten Achse der von sechs regelmäßigen Fensterachsen gegliederten Hauptfassade. Fenster und Türen mit schlichten gefalzten Sandsteingewänden. Über dem Portal das schöne Allianzwappen Wambolt/Kesselstadt und die Jahreszahl 1743. Seitlich der Hauptfassade jeweils Ansätze von ehemals bestehenden Torbögen.

Der Flügelbau nach Süden mit großen, bei der jüngsten Sanierung eingebrochenen Bogenöffnungen, das Fachwerk des Obergeschosses in barocker Konfiguration mit Mann- Figuren, teilweise mehrfach profilierten Schwellen und - an der Nordseite - mit Rautenmuster in den Brüstungsgefachen.

Das Innere der beiden Bauten wurde mehrfach verändert, bemerkenswert noch die Treppe im Hauptgebäude mit dem schön gearbeiteten Balustergeländer. Kellerräume mit Tonnengewölben.

Die Zweiflügelanlage das Wambolter Hofes bildet einen markanten Angelpunkt in der Bensheimer Altstadt. Der beeindruckende Komplex ist von hohem stadtgeschichtlichen, aber auch baugeschichtlichen Wert.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
Planelemente auswählen
Zeigen Sie mit der Hand auf Markierungen im Plan, erhalten Sie ein Vorschaubild und per Mausklick die Objektbeschreibung.
Kartenansicht
Wählen Sie zwischen zwischen Alkis- und Luftbildansicht. Ebenfalls können Sie die Kartenbeschriftung ein- und ausblenden.
Zoomen
Zoomen Sie stufenweise mit einem Mausklick auf die Lupen oder bewegen Sie den Mauszeiger auf den Planausschnitt und verwenden Sie das Scrollrad ihrer Maus.
Zoom per Mausrad
Über diesen Button können Sie einstellen, ob Sie das Zoomen in der Karte per Scrollrad Ihrer Maus erlauben möchten oder nicht.
Vollbildmodus
Betätigen Sie diesen Button um die Karte im Vollbildmodus zu betrachten. Über den selben Button oder durch Klicken der "Esc"-Taste können Sie den Vollbildmodus wieder verlassen.
Ausgangsobjekt anzeigen
Über diesen Button erreichen Sie, dass in der Karte das Ausgangsobjekt angezeigt wird. Bei dem Ausgangsobjekt handelt es sich um die Objekte, die zu dem entsprechende Straßeneintrag gehören.
Abstand messen
Mit Hilfe dieses Tools können Sie die Distanz zwischen zwei oder mehreren Punkten berechnen. Hierbei wird eine Linie gezeichnet, bei der die entsprechende Gesamtlänge angezeigt wird. Weitere Anweisungen zur Benutzung werden nach betätigen des Buttons angezeigt.
Fläche berechnen
Dieses Tool ermöglicht es Ihnen eine Fläche zu zeichnen und den Flächeninhalt in m² zu berechnen. Um eine Fläche zu erzeugen, müssen mindestens 3 Punkte gesetzt werden. Die Fläche wird durch den Klick auf den Ausgangspunkt (1. Punkt) geschlossen und der Flächeninhalt anschließend berechnet.