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Die Niedermühle mit Wehr
Im Jahre 1298 wird an heutiger Stelle eine "neue Mühle" genannt, die mit einem Wehr ausgestattet war, welches 1426 erstmals erwähnt wird. Gleich der Obermühle gehörte sie dem Stadtherrn, war Bannmühle für die Einwohnerschaft Limburgs und wurde in Erbpacht vergeben. 1552 mussten Mühle und Wehr nach schwerem Eisgang neu errichtet bzw. erneuert werden. Kurz vor 1723 wurde das alte Mühlgebäude um einen westlichen und einen südlichen Anbau erweitert, so dass ein L-förmiger Baukörper entstand, der sich nun direkt an den Katzenturm anschloss. Dies belegt eine Planzeichnung des Limburger Geometers Johann Martin Ulrich, die er anlässlich eines Streits zwischen der Stadt und dem Müller Moritz Heinrich Zeipel in dieser Zeit angefertigt hatte. Im späteren 18. Jahrhundert kam es zum Niedergang des Mühlenanwesens, welches sogar abgerissen werden sollte; das Unterwehr war zudem bei einem Hochwasser im Jahre 1783 größtenteils zerstört worden. Im Revolutionsjahr 1789 wurde jedoch von der Bürgerschaft der Wiederaufbau gefordert, um dem Obermüller seine Monopolstellung zu nehmen. So wurden 1790-92 die heruntergekommenen Gebäude und Stallungen sowie das Wehr von dem Schneidmüller Joseph Zimmermann nach etwas älteren Planungen des Ingenieurhauptmanns Kirn instand gesetzt. 1872 musste das Unterwehr auf etwa 150 Metern Länge repariert werden. 1915 übernahm die Stadt Limburg das Mühlgebäude und richtete hier zehn Jahre später ein Wasserkraftwerk ein. Hierbei wurden die westlichen Partien des Anwesens (Turbinenhaus, Lager/Maschinenhaus und altes Wohnhaus) umgebaut und die östlichen Partien (Schalt- und Transformatorenhaus sowie Verwaltungsräume) neu errichtet. Die EVL erwarb 1945 zusätzlich das östlich angrenzende Anwesen und erweiterte das Kraftwerk 1967 um das heutige Betriebsgebäude.
Das Wohngebäude
Im heutigen Zustand ist nur noch das Wohngebäude als historisch aussagekräftigster Teil des Anwesens als Kulturdenkmal einzuschätzen. Das zweieinhalbgeschossige, verputzte Wohnhaus mit Halbwalmdach über einem fast quadratischen Grundriss birgt im Kern noch den barocken Bau von 1729 und wurde bei den Erneuerungsmaßnahmen um 1790 und 1925 überformt. Bei der Sanierung des 20. Jahrhunderts wurden die aus Fachwerk bestehenden Erdgeschosswände massiv ersetzt und mit dem heutigen Rustikasockel aus dunklem Säulenbasalt versehen. Die Fachwerkwände des oberen Geschosses und die Dachkonstruktion blieben bis auf Auswechslung schadhafter Partien erhalten. Das Obergeschoss zeigt große Fenster mit breiten Faschen in asymmetrischer Anordnung.
Historisches Wehr der Niedermühle
Das Wehr verläuft an alter Stelle schräg durch die Lahn bis zur heutigen Schleuseninsel. Der jetzige Zustand ist auf Erneuerungsmaßnahmen des 18./19. Jahrhunderts zurückzuführen.
Der Katzenturm
Der runde Turm mit eingezogenem Obergeschoss und verschiefertem Kegeldach war Teil der städtischen Wehranlagen Limburgs, die zwischen 1220 und 1230 entstanden. Der Name soll - wie die Limburger Chronik berichtet - von den "Böllern" oder "Katzenköpfen" herrühren, die dort abgefeuert wurden.
Der Wehrturm besteht aus Bruchsteinmauerwerk (Basalt und Schiefersteine); sein Untergeschoss von ca. 10 Metern Außendurchmesser besitzt eine Mauerstärke von ca. 2,50 m Dicke, eingefügt sind lange, schlitzartige Schießscharten nach Süden und Westen. Der ursprüngliche Zugang war im östlichen Bereich; die heutige, holzverkleidete Stahltür entstammt den dreißiger Jahren, als der Turm als Bunker genutzt wurde. Sie befindet sich an der Anschlussstelle zur Stadtmauer, wie am Mauerwerk noch ablesbar ist.
Der mit einem Kreuzgewölbe gedeckte Innenraum diente im Mittelalter als Gefängnis. Im oberen Geschoss kleine Fenster innerhalb von Stichbogennischen. Der Turm war 1818 dem Anwesen der direkt angrenzenden Niedermühle eingegliedert worden. Anfang des 20. Jahrhunderts nur mehr als Ruine erhalten, musste er bei der Wiederherstellung von 1984-86 umfangreich erneuert werden, so beruht das eingezogene Obergeschoss mit dem Kegeldach auf einer Rekonstruktion analog anderen nassauischen Beispielen. Der Turm beherbergt die Sammlungen des Lahnschifffahrts-Museums der Limburger Marine-Kameradschaft.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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