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Die kleine evangelische Gemeinde, die sich seit dem frühen 19. Jahrhundert in Limburg gebildet hatte, ist zunächst vollkommen von der Pfarrei Staffel abhängig. Sie erhält im Jahre 1831 vom Herzog von Nassau die Kapelle in der Erbach geschenkt, welche zuvor als Salzlager gedient hatte. Nach der Sanierung des kleinen Gotteshauses wird sie als Staffeler Filialkirche im Dezember 1831 vom Staffeler Pfarrer Georg Ninck eingeweiht. Da die Limburger Gemeinde stetig anwächst, drängen die Staffeler Pfarrer Ohly (1856-60) und Frickhöffer (1860-67) auf den Neubau einer größeren Kirche. Mit Hilfe von landesweiten Kollekten und Spendenaufrufen unter Mitwirkung des Gustav-Adolf-Vereins wird die Finanzierung möglich. Die Weihe der neuen Kirche, die an prominenter Stelle schräg gegenüber dem nur wenig Jahre älteren Bahnhof errichtet wird, erfolgt am 29. Mai 1866. Limburg erhält jedoch erst 1879 den Status einer selbständigen evangelischen Gemeinde.
Die Kirche wurde zwischen 1864-66 nach Plänen des späteren Regierungsbaumeisters Preußer (Kreisbauamt Diez) durch das Limburger Bauunternehmen Skrodzki errichtet. Die neogotische, dreischiffige Hallenkirche mit eingezogenem polygonalem Chor wurde aus kleinteiligem Bruchsteinmauerwerk mit Gliederungs- und Dekorelementen aus Werkstein erbaut, jedoch 1979 zum Schutz des anfälligen Mauerwerks verputzt. Die hohe westliche Einturmfassade mit Lisenenverstärkung der Eckbereiche aller Gebäudepartien ist mit Rund- und Spitzbogenfriesen geschmückt und besaß kleine Türmchen an den vier Ecken des achteckigen Turmhelms und auf den turmflankierenden Bauteilen, die jedoch 1934 wegen Baufälligkeit entfernt wurden. Der Haupteingang befindet sich in einem vor die Fassade gezogenen Spitzbogenportal mit kannelierten Säulen. Die hohen Fenster der Langhauswände und des Chores wechseln mit abgetreppten Stützpfeilern. Insgesamt zeichnet sich das Äußere der Kirche durch eine kühle, schmucklose Neogotik aus - ihre strenge Symmetrie sowie einige Detailformen stehen noch in der Tradition des Klassizismus. Als Hallenbau mit Einturmfassade bezieht sie sich auf die allerdings wesentlich aufwändigere und aus Backstein erbaute Wiesbadener Marktkirche (1852-62). 1885 wurde eine Empore eingezogen, um zusätzliche Sitzplätze anbieten zu können. 1944 wurde der Chorbereich zum Teil zerstört, nach dem Krieg rekonstruiert.
Als 1970/71 absehbar war, dass das in der Weihersteinstraße gelegene evangelische Gemeindehaus (1889 und 1907, 1944 teilzerstört) dem Schiedetunnel weichen musste, begannen Planungen zum Umbau der Kirche zu einem Gemeindezentrum (Architekturbüro Offenbach, Prof. Paul Posenenske mit Fritz und Walter Petermann), welche in den Jahren 1973-75 ausgeführt wurden. Dabei wurde das gesamte Kircheninneren in drei Geschosse unterteilt, so dass ein Erleben des ursprünglichen Raumeindrucks nicht mehr möglich ist.
Der zurückhaltend instrumentierte Kirchenbau verbindet die etwas spröde Klarheit des Spätklassizismus mit einer schlicht aufgefassten Neogotik und markiert somit die Wende zum Historismus der späteren Zeit. Als optische Dominante am Rande der wachsenden Stadt und an der wichtigen Straße zum gerade fertig gestellten Bahnhof belegt er auch die in jener Zeit zunehmende Bedeutung des protestantischen Bevölkerungsanteils im katholischen Limburg.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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