Bauplanung Barfüßerstraße 1-3, Umbau des Wohn- und Geschäftshauses vom Januar 1912, Schnitt mit erhaltenem Kellergewölbe
Barfüßerstraße 1-3
Barfüßerstraße 1-3, Schnitzrelief
Barfüßerstraße 3
Bauplanung Barfüßerstraße 1-3, Umbau des Wohn- und Geschäftshauses vom Januar 1912, Schnitt mit erhaltenem Kellergewölbe
Bauplanung Barfüßerstraße 1-3, Umbau des Wohn- und Geschäftshauses vom Januar 1912, Ansicht
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Limburg-Weilburg, Landkreis
Limburg
  • Barfüßerstraße 1
  • Barfüßerstraße 3
Flur: 24
Flurstück: 69/1, 72/1

Eine Bebauung der beiden Grundstücke der nach Nord-Osten ansteigenden Kolpingstraße und der Barfüßerstraße ist bereits um 1350 nachgewiesen. Das Anwesen Barfüßerstraße 3, in dem zwischen 1615 und 1673 von Johann Erben die erste Apotheke Limburgs eingerichtet war, befand sich seit 1820 im Besitz der Familie Moos. Die Geschwister Katharina, Heinrich und Fritz Moos kauften 1911 das Nachbarhaus Nr. 1 hinzu, ließen es im Jahr darauf abreißen und über dem erhaltenen mittelalterlichen Gewölbekeller einen dreigeschossigen Neubau nach Plänen des Frankfurter Architekten Claus Mehs (einem Schüler von C.W. Haase) errichten. Zuerst war auch eine Umgestaltung ihres Stammhauses geplant, jedoch wurde nur dessen Dach zur Angleichung der Firstlinien erhöht und mit einem neuen Zwerchhaus versehen.

Das Wohn- und Geschäftshaus Barfüßerstraße 1 von 1912 ist das schmuckreichste Beispiel des Fachwerkhistorismus in Limburg, wobei Fachwerkgefüge und -formen, Giebelsilhouette sowie Reichtum und Charakteristika des figürlichen Reliefschmucks wohl Vorbildern des frühneuzeitlichen Holzbaues in Deutschland folgen, jedoch – anders als bei dem nahegelegenen Haus Kornmarkt 6 – keine direkten Bezüge zu Limburger Bauten aufnehmen.

Oberhalb eines massiven, genuteten Erdgeschosses mit großen Schaufenstern und über Eck liegendem Ladeneingang erheben sich zwei Fachwerkobergeschosse mit einem zweigeschossigen Erker mit geschwungener Haube zum Kornmarkt, im Dachbereich hoher verschieferter Schweifgiebel. Schlichtes Fachwerk mit V-förmig angeordneten Streben unterhalb der Brustriegel des 2. Obergeschosses, die kielbogigen Fensterrahmungen mit großen Voluten geschmückt. Hauptdekor sind die zwischen den Fenstergruppen eingefügten Schnitzreliefs (des Limburger Holzschnitzers Soltau) mit den Personifikationen der Vier Jahreszeiten sowie einer Darstellung von Hermes, dem Gott des Handels, mit Flügelhaube und Anker; im 2. Obergeschoss musizierende Putti nach Vorbildern des Hochaltars von Sant''Antonio in Padua von Donatello. Die renaissancistischen Medaillons der Erkerbrüstungsfelder zeigen Profilköpfe sowie im Zentrum ein Wappen (stehender Bär mit Stern). Auf der Seite zur Kolpingstraße massiver Treppenturm.-

Der Bau Barfüßerstraße 3 besitzt offenkundig noch einen mittelalterlichen Kern, wie eine freigelegte Fachwerkwand mit überblattetem Riegel im Inneren des ersten Obergeschosses belegt. Die Fassade mit jeweils vorkragenden Geschossen wurde jedoch verputzt und mit vier symmetrischen Achsen großer Fensteröffnungen versehen; Kniestock und Dachkonstruktion mit verschiefertem Zwerchhaus von 1912. Das Haus ist mit einem parallel zur Straße verlaufenden Tonnengewölbe unterkellert. Auf der Rückseite des Anwesens mehrere verwinkelte Hofgebäude in Massiv- und Fachwerkbauweise.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
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Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
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Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
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