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1911 war von dem Blechwarenfabrikanten Joseph Heppel und seiner Frau Helena ein Stift gegründet worden, welches unter Leitung der Armen Dienstmägde Jesu Christi von Dernbach der ambulanten Krankenversorgung sowie als Alten- und Pflegeheim dienen sollte. Bei Gründung des Stiftes wurde ein schlichtes Bürgerhaus in direkter Nachbarschaft zur Villa Heppels angekauft und von den Architekten Huch und Grefges (Koblenz) umgebaut und durch einen dreieinhalbgeschossigen Anbau mit kleinem Dachreiter L-förmig zur Stiftsstraße erweitert. Die Einweihung fand am 21.12.1916 in der ebenfalls angefügten Stiftskapelle statt.
Die Hauptfassade des Heppelstiftes erscheint als dreistöckiger Putzbau mit schiefergedecktem Satteldach und Mittelrisalit, die abgeschrägte Nordostecke wird von einem Mosaikbild mit der Darstellung des Brunnens des Lebens und einem Kastenerker eingenommen. An der rückwärtigen Gebäudepartie einstöckiger Kapellenanbau mit Rundapsis. Verschiedene spätere Um- und Anbauten. Der einstige Vorgarten und die Einfriedung mit einem kleinen Torbau mussten der Straßenverbreiterung weichen.
Der Bau wurde im Inneren umfassend verändert, einzig die Kapelle blieb in ihrer, im weiten Umkreis einzigartigen und äußerst prachtvollen Ausstattung, in der Neoromanik, byzantinischen Stilformen und Jugendstil verquickt sind, relativ unangetastet erhalten. Sie zeigt heute eine sehr geschlossene Raumfolge aus quadratischem Schiff mit Hängekuppel, eingezogenem, niedrigeren Chorjoch und Apsis. Das Langhaus war jedoch ursprünglich um circa zwei Meter länger und besaß im Westen eine Empore, um Kranken den Gottesdienstbesuch zu ermöglichen. Die Schiffswände werden durch Fensterdreierguppen mit jeweils erhöhtem mittlerem Rundbogenfenster geöffnet. Eine Verkleidung aus grauen, schwarzen und roten, reich geäderten Marmorplatten bedeckt die Mauern bis auf halbe Höhe, der Bereich darüber sowie sämtliche Deckenpartien sind mit Goldgrundmosaiken überzogen, deren zeichnerische Vorlagen von P. Ludgerus Rinklage, OSB aus Maria Laach stammen. Die Kuppel zeigt einen Sternenhimmel mit großem, griechischen Kreuz, der Chorbogenscheitel das Lamm Gottes mit dem Buch der Sieben Siegel, die Apsis einen Gnadenstuhl zwischen zwei Seraphim. An der Westwand rahmen die Skulpturen der hl. Helena und des hl. Ferdinand (Namenspatrone seiner Frau und seines Sohnes) ein Mosaik mit trauernden Engeln. Die Mosaiken wurden sehr wahrscheinlich von der Firma Ambrosi und Wünschmann aus Neukölln/Berlin ausgeführt, die auf Empfehlung von P. Rincklage auch Arbeiten in der Kapelle am Offheimer Weg sowie der Annakirche übernommen hatten.
Auch die gesamte übrige, sehr qualitätvolle Ausstattung wie Sakramentshaus, Gestühl, die Beleuchtungseinrichtungen etc. blieb fast unverändert erhalten.
Unter dem Chor befindet sich eine Gruft, in der der Stifter Joseph Heppel, seine erste und zweite Frau sowie sein jung verstorbener Sohn Ferdinand bestattet sind.
Das Heppelstift ist ein sozialgeschichtlich aufschlussreiches Beispiel des religiös motivierten Stiftergedankens, der in Limburg auf eine lange Tradition zurückblickt und der sich hier mit dem neuzeitlich-patriarchalen Selbstverständnis eines gründerzeitlichen Unternehmers verband. Die Sophienkapelle ist ein weit über die Region bedeutendes Kleinod der Ausstattungskunst des frühen 20. Jahrhunderts, das mittelalterliche und moderne Stilelemente zu einer künstlerisch beeindruckenden Einheit verbindet und dessen unveränderter Erhalt von höchster Bedeutung ist.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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