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Das doppelgeschossige Fachwerkhaus mit flachem, klassizistischem Walmdach auf hohem Bruchsteinsockel steht unmittelbar an der Hangkante des südlichen Abhanges des Domberges oberhalb des Pfarrweges, westlich liegt ein zugehöriger kleiner Garten. Das im Kern aus den Jahren 1307/08 stammende, jedoch mehrfach umgebaute Haus gehörte um 1450 dem Dekan Walram, der es testamentarisch dem Stift vermachte. Spätestens seit dieser Zeit diente es bis zur Säkularisation als Wohn- und Amtsgebäude des Stiftsdekans.
Bei seiner Errichtung war das Haus ein Wandständerbau zu vier Gebinden, Queraussteifung durch doppelgeschossige Streben in den Bundwänden und steilem Satteldach. Stadtansichten des 18. Jahrhunderts zeigen das Haus mit einem vorragendem Kniestock bzw. zweitem Obergeschoss, über dessen wirkliche Existenz jedoch keine Aussagen mehr möglich sind. Erste Umbaumaßnahme bereits 1332, umfassende Erneuerungen vor allem der Nord- und Südfassaden und des Inneren 1554 und 1581, Barockisierung des Gebäudeinneren 18. Jahrhundert Die Umbauten erzielten durch Einbau einer Mittellängswand und weiterer Zwischenwände eine Differenzierung des ursprünglich in drei gleichartige Raumkompartimente aufgeteilten Inneren des Erd- und des Obergeschosses gemäß den zunehmenden Nutzungsansprüchen. Zudem wurde versucht, der Neigung des Hauses nach Westen, die durch dessen mangelhafte Längsaussteifung entstanden war, entgegenzuwirken.
Bei der umfassenden bauhistorischen Untersuchung 1998 fanden sich Reste verschiedener Wandmalereien vom späten 15. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert, wobei die späteren Fassungen zum Teil sehr aufwändig sind. Einläufige Treppe kurz nach 1736, die die ursprüngliche Wendeltreppe in der mittleren Raumszone des Hauses ersetzte. Das Haus ist mit einem bauzeitlichen, tonnengewölbten Keller mit Zugängen sowohl von außen als auch vom Hausinneren unterkellert.
Nach der Auflösung des Stiftes 1803 gelangte das Gebäude in den Besitz des Herzogtums Nassau, ab 1808 der Stadt. 1818 gehörte es zu dem neu geschaffenen Kirchenfond als zweites Pfarrhaus. Im selben Jahr entschloss sich die Pfarrei, das Dachtragwerk zu erneuern, da er in den französischen Revolutionskriegen 1792-96 erheblichen Schaden genommen hatte. 1866 Bistum Limburg, Nutzung zunächst als Pfarrhaus, seit 1907 als Domherrendienstwohnung. Heute, nach aufwändiger Sanierung durch das Bischöfliche Ordinariat 1989/90, Wohnsitz eines kleinen Franziskanerinnenkonventes. Die ehem. Dechanei ist mit seinem hohen Alter und über Jahrhunderte tradierten Funktion ein bau-, kirchen- und stadtgeschichtliches Denkmal von höchstem Wert.
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