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Die stattliche Hofanlage auf der Südseite der Domstraße wird im heutigen Zustand von zwei lang gestreckten Gebäuden im rechten Winkel zur Straße besetzt. Der Hauptbau besteht aus einem Wohnhaus mit einem massiven Sockelgeschoss von 1544 (i), welches ein Fachwerkgeschoss und Mansarddach des 18. Jahrhunderts trägt. Hiervon durch einen etwa quadratischen Hofraum getrennt ist der doppelgeschossige Stall- und Remisenbau des 17. Jahrhunderts mit Torfahrt.
Das Domplateau war im Mittelalter von mehreren Burgmannensitzen besetzt, von denen die jetzige Anlage einer der wenigen ablesbar erhaltenen ist. Bei den sanierungsbegleitenden archäologischen Untersuchungen im Jahre 1985 fanden sich unter dem Wohnhaus u. a. die Reste eines quadratischen Baues (5 m x 5 m) mit zwei Eingängen, welches durch ein erhaltenes Armierungsholz auf die Zeit um 1210 (+/- 20 Jahre) datiert werden konnte. Es dürfte sich um einen Wohnturm bzw. festen Speicherbau eines Burgmannensitzes gehandelt haben, der direkt an die Terrassierungsmauer, die zugleich (innere) Burgmauer war, angrenzte.
Die urkundliche Ersterwähnung dieses Anwesens nennt ein Burglehen des Guiso von Neisen, das 1370 vom Junker Rulman von Pfaffendorff übernommen wurde und danach an die von Braunsberg bzw. Schneis von Grenzau gelangte. 1514 verlieh es der Trierer Bischof dem Notar Christoph Eschenfelder von Gerau, der zu dieser Zeit Zollerheber in Boppard war. Sein Sohn Balthasar baute das Gebäude 1544 aus und brachte sein Allianzwappen über dem straßenseitigen Kellereingang an (heute am Haupteingang). In der Folgezeit hatten es verschiedene adelige bzw. patrizische Besitzer inne: ab ca. 1675 Freiherr Johann Friedrich Schütz von Holzhausen und seine Frau Anna Margarethe, die das stark baufällige Haus, welches zuvor an den Wollweber Johann Peter Eydt vermietet war, kaufen. Es wird von der neuen Besitzerin instand gesetzt und als Wohnsitz genutzt. Das heutige barocke Aussehen entstand bei einem weiteren Umbau durch die gräfliche Familie von der Leyen, die ab 1743 das Anwesen innehaben und als Kellerei nutzen (ab 1773 Wohnung des Leyenschen Kellers und Stadtschultheißen Johann Simon Lamboy d. Ä.). Danach im Besitz des Bürgermeister Nikolaus Menges und dessen Schwiegersohns Christian Hartstein. 1869 Ankauf durch das Bistum Limburg, der es zum Wohnhaus ihrer Domkapitulare umbaute. 1985 Sanierung und Einrichtung zum Diözesanmuseum.Der Remisenbau besitzt im Erdgeschoss Bruchsteinwände, das Obergeschoss Fachwerk, das verschieferte Dach zeigt zur Domstraße einen kleinen Schweifgiebel.
Für die Stadtgeschichte hochbedeutendes Burgmannenanwesen und späterer Patriziersitz mit erhaltener Hofanlage.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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