Fischmarkt 11
Fischmarkt 11 und 12, Rütsche 10, heutiger Zustand und Rekonstruktionsversuch des Zustandes um 1500. nach Aufmaßen von B. Conradi, H.-J. Walte rund Schütz, M 1:200, oben: heutiger Zustand, unten Rekonstruktion der Ursprungsbauten
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Limburg-Weilburg, Landkreis
Limburg
  • Fischmarkt 11
Flur: 24
Flurstück: 16

Schmaler Wandständerbau mit steilem Giebeldach, das zum Teil auf dem Nachbarhaus Nr. 12 aufliegt, auf der Westseite der platzartigen Erweiterung des nördlichen Fischmarktes, 1419-23 (d) errichtet, mehrfach umgebaut.

Der Bau besitzt nur im Süden eine eigene Traufwand – diese zeigt eine zeittypische Konstruktion mit aufgeblatteten Riegeln und Schwertungen – während die Unterzüge der Längsbalkenlage nach Norden auf erhaltenen Steinkonsolen der Mauer des Nachbarbaues ruhen. Dessen Eigentümer musste demnach explizit zugestimmt haben.

Mehrere Umbauten haben die ursprünglich klar gegliederte Fassade weitgehend verändert: bauzeitlich lag der untere Teil der Frontseite ca. 1, 50 m weiter zurück oder es bestand hier eine offene Vorlaube vergleichbar dem übernächsten Haus Rütsche 10. Darüber erhoben sich nur ein weiteres Geschoss und das gleichfalls vorkragende Giebeldreieck. Dabei stand jeweils ein Ständer oder Stiel über einem Deckenbalken, der mit einem Kopfband auf dem darunter stehenden Vertikalglied abgestützt war.

Sehr viel später wurde ein weiteres Geschoss als neues erstes Obergeschoss eingefügt, wobei man die alten Deckenbalken darüber wieder auflegte und aus den Teilen der alten Konstruktion ein neues 2. Obergeschoss entwickelte. Im 19. Jahrhundert wurden wahrscheinlich die Fenster des 1. Obergeschosses vergrößert und die Fenster des zweiten Stocks mit einer zierlich geschnitzten klassizistischen Rahmung versehen.

Das Haus trug gleich dem Nachbargebäude Nr. 10 den Hausnamen "Zur Rose" – vielleicht gehörte das Grundstück ursprünglich als Hofraum zu diesem Anwesen. Zeitgleich mit der Erbauung erfolgt die erste schriftliche Erwähnung 1422, als die Stadt es von den Erben des wohl plötzlich verstorbenen, ungenannten Bauherrn übernimmt und an den Schöffen Emmerich Roßbechir d. J. weiterverkauft. Der große Umbau der Obergeschosse geschah wahrscheinlich erst in der Zeit Alexander Waldenburgers (†1619), dem Keller der Herren von Staffel zu Balduinstein, da ihm auch das benachbarte Haus Nr. 12 gehörte, auf das die erhöhte Partie ablastet.

Seit 1729 befindet sich das Haus in der Hand des Bürgermeisters Bürgermeister Johannes Nepomuk Kremer, ab 1866 gehörte es dem Bierbrauer Christian Kremer, dessen Sohn Joseph darin 1872 eine Lithographieranstalt und Druckerei einrichtete. Sanierung 1981/82.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

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Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
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Jüdischer Friedhof
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