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Das stattliche Haus mit drei massiven Umfassungswänden und verputzter Fachwerkfassade mit weit vorkragendem Obergeschoss über der hohen Erdgeschosshalle steht auf der Ostseite des Fischmarktes auf einer langgestreckten Parzelle. Ältester erhaltener Bauteil ist der zweischiffige, kreuzgratgewölbte Keller zu vier Jochen, der noch von einem Vorgängerbau aus der Zeit vor dem Stadtbrand von 1289 stammen könnte. Anzunehmen ist, dass das aufgehende Mauerwerk relativ bald nach dem Stadtbrand, also um 1300, entstanden ist. Das Dachtragwerk wurde um 1420 erneuert, wie eine dendrochonologische Untersuchung der erhaltenen älteren Partien des im 17. oder 18. Jahrhundert erneuerten Dachstuhls ergab. Besonders eindrucksvoll ist die 1958 wiederhergestellte 5 m hohe Halle, deren Längsbalkenlage auf vier mächtigen Unterzügen ruhen, die durch hohe, dreifach gekehlte Bügen gestützt werden. In der Nordostecke offene Spindeltreppe mit gedrechselten Docken, 17. Jahrhundert
Die heutige Fassade zum Fischmarkt ist geprägt durch einen umfassenden Umbau des 18. Jahrhunderts, bei der die Halle mit einer westlichen Empore unterteilt und der entstandene Einbau und das Obergeschoss mit großen Lichtöffnungen sowie drei Ochsenaugenfenstern ausgestattet wurden.
Das Anwesen ist in den Quellen gut dokumentiert und wird erstmalig 1320 als Haus des Konrad Neude I und seiner Frau Agnes erwähnt. 1344 vermacht der Priester Swicker Neude seinen Teil an dem Haus seinem Vetter Konrad Neude II und dessen Kindern. 1399 verkaufen die Kinder des Schöffen Peter Sybolt und seiner Frau Gute (Tochter des Konrad Neude II) der Stadt das von ihnen geerbte Haus. Eine Erwähnung in der Funktion als Rathaus ist jedoch erst 1502 in den Quellen bezeugt, als das St. Georgenstift auf die 1½ Gulden Grundgülte verzichtet, die der Präsenz jährlich „aus dem Rathaus, das vor Zeiten des Neuden Haus war", zustand.
1864/65 plante man die Verlegung der Ratsgeschäfte in das Schulgebäude am Neumarkt und schrieb das alte Rathaus zweimal vergeblich zur Versteigerung aus. Ab 1867 diente das Gebäude u. a. als Magazin für Löschgeräte. Erst 1899 konnte der Magistrat in den neu errichteten Rathausbau in der Werner-Senger-Straße ziehen, das alte Rathaus blieb jedoch bis auf die Zeit zwischen 1956 und 1976, in der hier eine Gastwirtschaft eingerichtet war, weiterhin in den Händen der Stadt. 1979-81 umfassend restauriert durch den Magistrat. Heute Standesamt und Ausstellungsraum der städtischen Galerie.
Das Bauwerk gehört zu einen der ältesten Bauten der Stadt, dessen wechselreiche Geschichte zudem außerordentlich gut in den Quellen belegt ist. Als ältester Rathausbau der Stadt von höchster stadtgeschichtlicher Bedeutung.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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