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Das stattliche Gebäude auf der Südwestseite des Kornmarktes dominiert heute mit seinem Bauvolumen und seiner schlichten, aber eindrucksvollen Putzfassade des späten 18. Jahrhunderts die Platzanlage.
Das heutige Anwesen besaß zwei Vorgängerbauten, wovon das rechte gegen 1662 der Schuhmachermeister Arnt Lindig innehatte. An ihrem Ort errichtete 1712 der kurtrierer Amtsverwalter und Keller Friedrich Adam Scheurer (1675-1742) zwei neue (Fachwerk-)Häuser, wofür er auf fünfzehn Jahre von Abgaben befreit wurde. Seine Tochter Anna Maria, Ehefrau des Ratsverwandten Georg Anton Massing (1742-1765), betrieb in dem Eckhaus um 1760 die Gaststätte „Zum Römischen Kaiser". 1789 waren beide Häuser im Besitz Maria Katharina Wolfs, Witwe des Johann Verhoffen, und wurden von ihr gegen 1795 zur heutigen Gestalt umgebaut. Die leichte Asymmetrie der Fensterachsen zeigt, dass hierbei die beiden Bauten des früheren 18. Jahrhunderts in ihrer Raumdisposition kaum angetastet wurden und nur ein Treppenhaus als zentrale Erschließungsachse eingefügt wurde. Die Fassade erhielt ein einheitliches Aussehen im Sinne des Übergangs vom Spätbarock zum Frühklassizismus mit geohrten Fenstergewänden, Kranzgesims mit großen Volutenkonsolen und Mansarddach mit Dreiecksgiebel. Über dem Portal wurde ein qualitätvoller klassizistischer Gusseisenbalkon angebracht.
1870 erwarben das Haus die als Kaufleute tätigen Gebrüder Wilhelm und Jacob Lehnard. Die Witwe Wilhelm Lehnards ließ 1898/1900 das Erdgeschoss massiv erneuern (Putznutung) und große segmentbogige Schaufenster einrichten, zudem wurde das rückwärtige Nachbarhaus (ehemalige Untere Fleischgasse 17) erworben, abgerissen und über dem alten Keller neu erbaut. Zwischen beiden Häusern wurde als Hofzufahrt ein großes Rundbogenportal mit Putznutung, nagelbeschlagenem Holztor und Radabweisern errichtet, welches zur Sachgesamtheit gehört. Unter Wilhelm und Paul Lehnard wird 1910 der Mittelteil des Anwesens durch den Zukauf des Hauses Böhmergasse Nr. 6 nochmals erheblich vergrößert. Das in dieser Zeit entstandene, zu Lagerzwecken genutzte Hinterhaus zählt zu den frühesten Stahlbetonkonstruktionen in Limburg.
Das Anwesen ist in seiner ungewöhnlichen Entstehungsgeschichte sowie seiner qualitätvollen Fassadengestaltung von bauhistorischem Interesse und besitzt eine überaus wichtige platzräumliche Ausstrahlung. Zugleich ist es als frühes Kaufhaus ein Zeugnis der städtischen Wirtschaftsgeschichte.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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