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Das heutige stattliche Anwesen mit massiver Erdgeschossfront und zwei leicht vorkragenden Fachwerkobergeschossen nimmt den gesamten Eckbereich des nordwestlichen Kornmarkts ein und folgt mit seiner abknickenden Fassade der Abzweigung der Kolpingstraße. Die Fachwerkgeschosse entstanden wohl im ersten Drittel des 17. Jahrhunderts. Die der rechten Haushälfte zeigen noch ihr ursprünglichere Aussehen mit gebogenen und genasten Gefachstreben; dort blieb auch der Kastenerker mit geschnitzten Eckständern und aufwändigen Gefachfüllungen erhalten (dessen moderne Datierungsinschrift "1686" sicher falsch). Die linke Seite zeigt durch Auswechslungen und Fenstervergrößerungen des 18./19. Jahrhunderts heute ein rastermäßiges Fachwerk. Auch der einst als Pendant hier angebrachte Erker war zu dieser Zeit entfernt worden – einige abgearbeitete Balkenköpfe zeigen seinen ehemaligen Anbringungsort. Der breite Schweifgiebel mit zweimaliger Vorkragung heute verschiefert. Ein Teil der rückwärtigen Hauswand wird von einer fast zwei Meter starken und mehrere Meter hohen Mauer gebildet – ob es sich hierbei um das Relikt einer Burgmauer handelt oder um einen Rest der massiven Umfassungswände des steinernen Vorgängerbaues, kann erst eine umfassende Untersuchung durch die Bauforschung klären. Unter dem Haus befinden sich insgesamt drei tonnengewölbte Kellerräume.Eine Bebauung der großen Parzelle ist bereits im 14. Jahrhundert bezeugt: 1339 wird ein "Schöneck" genanntes Anwesens als Nachbarhaus des Goldenen Löwen (Kornmarkt Nr.7) genannt. 1346 stiftet Gerlach Hiltwin, Priester zu Oberndorf, 3 Mk ewiger Pfenniggülte, die er aus dem Haus Schöneck bezieht. Um 1380 wohnen die Gebrüder Wennemar und Heribert sowie der Bürgereister Johann Boppe "selbdrytte" im "Steinen Hauß" zu Schöneck. Neben dem massiven Vorderhaus, dessen Reste sich neben dem Kellergeschoss vielleicht auch noch im Bruchsteinmauerwerk der Erdgeschossfassade bzw. Rückseite des heutigen Gebäudes verbergen, bestand ein gleichfalls gemauertes Hinterhaus an der ehemaligen Judengasse, welches noch bis 1630 genannt wird (wahrscheinlich auf Parzelle 82, unter der sich noch ein altes Kellergewölbe erhalten hat). Das Anwesen war im frühen 15. Jahrhundert im Besitz des St. Georgenstifts, das es 1446 dem Kanoniker Walter Schurenpost († um 1492), dem Stifter der Bethlehemskapelle, auf Lebenszeit verlieh. 1495 im Besitz erst der Patrizierfamilie Styoff (Steuff), dann verschiedener weiterer Inhaber. Möglicher Auftraggeber der umfassenden Erneuerung des 17. Jahrhunderts könnte die Familie Abel (Aibell) sein, die das Anwesen von 1599 bis vor 1659 im Besitz hatten. 1670 übernahm der Trierer Keller Christian Wenzel das Gebäude, um 1680 teilten dessen Erben das Haus, was in der Folge die Unterschiede der Fassadengestaltung bedingte.Die linke Haushälfte ging 1851 an Bierbrauer Georg Schweitzer, der eine Weinhandlung und Weinwirtschaft betrieb sowie im Hinterhaus eine Brauerei einrichtete. Die Haushälfte Kolpingstr. 1 gelangte 1738 an den Notar und späteren Bürgermeister Johann Faber (1695-1771). 1810 wird sie an den Bäckergesellen Georg Hensler verkauft, dessen Erben es noch heute innehaben. 2002 Vereinigung beider Hausteile.Das Anwesen "Zum schönen Eck" ist spätestens seit dem 14. bis zum 19. Jahrhundert von höchster lokalgeschichtlicher Bedeutung als Sitz etlicher einflussreicher Geschlechter der städtischen Führungsschicht. Zumindest die Keller, wahrscheinlich aber auch Partien des aufgehenden Mauerwerks sind noch materielle Zeugnisse der ältesten Bauphase(n). Die stattliche Fassade des 17. Jahrhunderts begleitet straßenräumlich wirksam den Übergang vom Kornmarkt zur Kolpingstraße.
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