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Das heutige Anwesen eines Bankhauses umfasste einst drei selbständige Häuser und einen bis zur Mitte der 1960er Jahre erhaltenen eingeschossigen Flachbau auf dem Kornmarkt. Der Kernbau bestand in einem massiven Eckhaus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts mit Stufengiebel zur Barfüsserstraße. Verschiedenen Umbauten im Verlauf des 20. Jahrhunderts zerstörten jedoch die originäre mittelalterliche Substanz – so auch den großen tonnengewölbten Keller – bis auf Partien der Giebelseite gänzlich. So präsentiert sich das stattliche Gebäude, dessen Arkadenbögen und gleichmäßige Reihung der Fensterachsen die Ostseite des Kornmarktes prägen, als fast vollständiger Neubau der sechziger Jahre, der nur in der teilrekonstruierten Giebelseite sowie der Kubatur an den Vorgängerbau anknüpft. Demzufolge begründen einzig die wenigen bauzeitlichen Reste, der hohe stadtgeschichtlicher Rang des einstigen Anwesens sowie der historistische Anbau der Jahrhundertwende die Denkmaleigenschaft des heutigen Gebäudes.
Der ursprüngliche Bau war offenkundig mit Malereien verziert und erscheint als "gemaltes, steinernes Haus" gegenüber dem Haus Schöneck häufig in den Quellen, erstmals 1339. Seine jeweiligen Besitzer sind ab 1549 durch jährliche Abgaben an den Servatiusaltar des Stiftes bis 1801 lückenlos fassbar. Anna Abel, Tochter des Bürgermeisters Thiel Abel und ihr Mann Willhelm Heckmann, Sekretär und Kanzleiverwalter des Landgrafen Wilhelm von Hessen, erweiterten das Anwesen in diesem Jahr durch das daneben liegende Nachbarhaus und brachten ihr steinernes Allianzwappen daran an (Halbmond und drei Blüten über einem Querbalken, heute in der Schalterhalle). 1739 erwirbt der Kaufmann und Ratsherr Balthasar Cahensly (1710-1790) das Anwesen, in dem er einen Kolonialwarengroßhandel einrichtete. Seine Nachfolger erweiterten den Komplex noch vor 1822 durch das Nachbarhaus zum Kornmarkt. 1899-1901 ließ Simon Peter Paul Cahensly (1838-1923) dieses Gebäude niederlegen und von dem Architektur- und Ingenieurbüro Gustav Schrader, Hamburg, einen Neubau errichten. Es entstand am Kornmarkt ein stattlicher Neorenaissancebau mit Fensterrahmungen und Gliederungselementen aus Rotsandstein, der Verkaufsladen, Kaffeerösterei und Speicher aufnahm.
Zu unbekannter Zeit wurde auf dem Kornmarkt vor der Traufseite des Steinhauses eine Halle errichtet, die erstmals 1616 erwähnt wird und der Stadt als Spritzen- und Wachthaus zudem ab etwa 1750 auch als städtische Mehlwaage diente. Der mit der Familie Cahensly verschwägerte Johann Ph. Grandpré kaufte 1862 dieses Gebäude und errichtete an dessen Stelle einen neuen Flachbau, in dem er einen Lebensmittelhandel mit Kaffeerösterei sowie ein Bankgeschäft betreibt.
Nach dem Erwerb des Anwesen 1957 durch die Commerzbank wurden mehrfache Umbauten getätigt (1963-67 (Bauabteilung Commerzbank, Architekt Gutsche sowie 1988-90), wobei der Hauptbau bis auf Teile der mittelalterlichen Giebelfassade und Partien des historistischen Hauses neu errichtet sowie der Flachbau beseitigt wurde.
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