Das zweigeschossige, giebelständige Fachwerkhaus des 17. Jahrhunderts mit massiv erneuertem Erdgeschoss sowie rückwärtigem Anbau in Backsteinmauerwerk (19. Jahrhundert) liegt auf der Eckparzelle der Löhrgasse zu einer unbenannten kleinen Stichgasse, der einst als öffentlicher Weg diente. Die Frontseite mit vorkragendem zweiachsigen Obergeschoss und Giebeldreieck wurde verschiefert, Anordnung und Größe der Fenster sprechen für den Erhalt der ursprünglichen Fachwerkkonstruktion. Die freiliegende Ostseite weist hingegen ein neuzeitlich stark verändertes, schlichtes Gefüge auf.

Eine Bebauung des Grundstücks, zu dem Garten und Stall gehörte, ist bereits um 1550/60 bezeugt (Haus des Henn Seipel). Durch regelmäßige Gültleistungen an das Grüne Haus der Herren von Kronenberg (dann Hohenfeld) sind die Besitzer urkundlich bekannt, unter ihnen der Gerber Johannes Dippel (um 1685), der Handelsmann Colberi sowie der Fuhrmann Johannes Kuntz (ab 1715). Ab etwa 1773 ist es im Besitz der jüdischen Familien Zallel, dann Wolfskehl bis 1875. Schmiedemeister Peter Thomas, der im rückwärtigen Teil des Hauses 1892 die Einrichtung einer Werkstatt beantragte, war aus Gründen des Feuerschutzes gezwungen, hierfür den Scheunenkeller des Walderdorffer Hofs zu pachten. 1934 Einbau einer Dachgeschosswohnung.