Plötze 18, beschnitzte Fachwerkhölzer
Plötze 18
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Limburg-Weilburg, Landkreis
Limburg
  • Plötze 18
Flur: 25
Flurstück: 20

Das sehr hohe, verputzte Fachwerkhaus mit verschiefertem vierten Obergeschoss und Giebeldreieck nimmt ein relativ kleines Grundstück auf der Ostseite der ansteigenden Straßenrütsche ein. Die Verputzung lässt wenig Rückschlüsse auf Alter und Bauphasen des Hauses zu, nur die reichen, farbig gefassten Schnitzereien der freigelegten Eckständer der beiden unteren Geschosse sowie der dortigen Gebälkzone mit Schuppen-, Flecht-, Zahnschnitt- und Perlstabmotiven weisen auf eine Entstehung der Fassade kurz vor 1600. Auch der kannelierte Balkenkopf in der Mitte des 4. Obergeschosses weist auf diese Zeitstellung. Die Längsbalkenlage auf Querunterzügen in der hohen Erdgeschosshalle lässt jedoch vermuten, dass das Haus im Kern noch weitaus älter ist - dies bestätigen auch Quellennachrichten einer mittelalterlichen Bebauung der Parzelle. Das damalige Haus, das auf dem „Kohlenmarkt beim Brunnen" lag, wird erstmals 1331 als Wohnung des Heinrich Faber erwähnt. Es wurde als „fabrica" bezeichnet, was daraufhin deutet, dass hier eine Werkstätte oder Schmiede betrieben wurde. 1431 gehörte es dem Pfarrer Heinrich Scherer, ab etwa 1480 der Familie von Roden. Nach mehrfachen Besitzerwechseln gelangt es an 1598 an Johann Zanger, der testamentarisch ein Legat von 600 Gulden u.a. an die Stadtarmen vermachte, das von dem Haus gedeckt wurde. Aufgrund der großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die der Dreißigjährige Krieg mit sich brachte, beschließen Zangers Erben 1652 den Verkauf des Hauses an den Magistrat, der es an den Schultheiß zu Elz, Heinrich Wenzel, für 650 Gulden weiterverkauft. Im späteren 17. Jahrhundert gehört das Anwesen unter anderem dem Schöffen Johann Rath. 1792 kauft es der Wollwebermeister Johann Leonhard (Lehnart), dessen Nachfahren wohl um 1850 die Fenster mit Giebelrahmungen erneuerten. 1998 wird das Erdgeschoss modernisiert und mit einer großen Schaufensterfront ausgestattet.

Das im Kern noch mittelalterliche Haus mit einer vor 1600 erneuerten Fassade ist konstitutiver Bestandteil der östlichen Häuserzeile der Plötze.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

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Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
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