Salzgasse 4, Rollwerkkartuschen mit Hausmarken der Erbauer
Salzgasse 4, Gasthof zum Goldenen Adler, Zeichnung von Vorder- und Hinterhaus
Salzgasse 4, historische Aufnahme des Hinterhauses des "Goldenen Adlers" (Traufansicht)
Salzgasse 4
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Limburg-Weilburg, Landkreis
Limburg
  • Salzgasse 4
Vorderhaus ''Zum goldenen Adler''
Flur: 24
Flurstück: 89

Das dreieinhalbgeschossige Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss und Schweifgiebel steht inmitten der Nordzeile der östlichen Salzgasse. Es besetzt das südliche Ende einer großen, ansteigenden Parzelle, die sich einst bis zur Höhe der Nonnenmauer erstreckte. Das gesamte Erdgeschoss ist durch ein Ladengeschäft mit überdimensionierter Schaufensteranlage verändert. Die voll ausgebildete Mannfigur im zweiten Obergeschoss, deren Halsriegel von zwei Andreaskreuzen überschnitten wird, deutet auf eine Entstehungszeit der Fassade im frühen 17. Jahrhundert Fachwerk und Fenstererkerrahmung des ersten Obergeschosses wurden wohl in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erneuert. Auf der rechten Seite des Vorderhauses bestand eine gepflasterte Durchfahrt zum dahinter liegenden Hof, die erst durch die Kammmacher Gebrüder Remmelt 1882 geschlossen wurde.

Die mittelalterliche Vorgängerbebauung der Parzelle wurden 1620 wohl vollständig durch den damaligen Stadtschultheiß Johann Anton Kalckoffen (um 1582-1658) ersetzt – das neue Anwesen erhielt 1621 die Schildgerechtigkeit "Zum goldenen Adler". Hierbei entstand das heute noch erhaltene Vorderhaus, welches ursprünglich durch niedrigere Rückbauten mit einem äußerst stattlichen, aufwändig geschmückten Hinterhaus verbunden war, das 1967 abgerissen wurde. Dieser Abriss bedeutete den bittersten Verlust historischer Bausubstanz, den Limburg im 20. Jahrhundert erfahren musste.

Bei der Niederlegung des Hinterhauses wurden dessen geschnitzte Tafeln mit den Hausmarken des Erbauers Kalckoffen und seiner Frau Catharina Scheurer innerhalb kunstvoller Beschlagwerkkartuschen erhalten und oberhalb des Hauseingangs des Vorderhauses angebracht.

Das Grundstück besitzt eine große stadtgeschichtliche Bedeutung, denn hier ist in einer Quelle von 1412 eine Pforte zum Rathaus belegt. Ob sich auf dem Areal allerdings tatsächlich ein älteres Rathaus (als Vorgängerbau des Hinterhauses?) befand, dass dem Rathaus Fischmarkt 21 voranging, oder hier nur ein Durchgang zu einem rückwärtigen Weg (der ehemaligen Judengasse?) bestand, der zu der Rückseite des Baues am Fischmarkt führte, ist bislang nicht sicher geklärt.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
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Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
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