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Das heute viergeschossige, zur Salzgasse giebelständige Haus mit einem breiten Zwerchgiebel zur Plötze nimmt die leicht unregelmäßig rechteckige Parzelle zwischen beiden Straßen vollständig ein. In Kubatur wie Fachwerkformen entspricht es weitgehend dem etwas kleineren und jüngeren Haus Nonnenmauer 7. Es entstand kurz nach 1573, wobei die beiden tonnengewölbten Keller der mittelalterlichen Vorgängerbauten beibehalten wurden. Von großer Seltenheit ist der aufwändig farbig gefasste, bauzeitliche Stuckdekor der Füllgefache, der komplizierte Flechtwerkformen bzw. gegenständige Drachen zeigt. Vergleichbare Flechtmotive finden sich auch im Inneren des Hauses Römer 2-4-6.
Der Bau besitzt ein hohes, auf der Rückseite unterteiltes Erdgeschoss und zwei leicht nach Norden auskragende Obergeschosse. Der Sockelbereich ist heute größtenteils durch die Ladenfassaden von 1892 geprägt. Über dem linken Hauseingang Inschrift "IN GOTTES FRIEDEN STEHN ICH - CHRISTIAN DEUL BAUET MICH". Die beiden mächtigen Balkenköpfe der Längsunterzüge auf der Westfassade zeigen das Wappen (Webrahmen?) und die Siglen Christian Deuls und vermutlich jenes der Familie Holzhausen, ein "h" (?) mit einem gekreuzte Querbalken am oberen Ende (evtl. erste Frau Deuls?).
Die Obergeschosse waren zahlreichen Veränderungen in ihrem Gefüge unterworfen, vor allem durch Einbau neuer Fensterachsen und -formate wurden ursprünglich vorhandene Zierstreben entfernt. Auf der Westseite wurde durch Überbauung der Ahle eine weitere Achse angestückelt. Einschneidend war auch die Entfernung des Eckerkers (wohl nach 1758), dessen einstiger Anbringungsort noch am fehlenden Stuckdekor und abgesägten Balkenköpfen erkennbar geblieben ist. Am wenigsten verändert sind die Giebelbereiche mit genasten gebogenen Kurzstreben, die gefachübergreifende Muster ergeben, sowie Rauten- und Kreuzmotiven.
An der Stelle des heutigen Anwesens standen ursprünglich zwei Häuser. Jenes auf der Ecke wird 1431 erstmals erwähnt, als Elschen von Heringen ihr Haus auf dem Heumarkt - so wird der Bereich des Zusammentreffens Plötze, Salzgasse und Fischmarkt im Mittelalter genannt - dem Wilhelmitenkloster schenkt. Dafür solle die Mönchsgemeinschaft nach ihrem Tod ihrer Nichte Klara und deren Tochter Else ein Teil der Mieteinnahmen überlassen sowie unter dem Haus einen gewölbten Keller bauen. Das Kloster vergibt das Haus wie üblich in Erbpacht, wobei der jährliche Grundzins ununterbrochen bis 1827 an das Hospital gezahlt wurde, welches 1573 das Vermögen der Wilhelmiten übernommen hatten. Das Nachbarhaus wird 1433 im Besitz des Heinz Bechte genannt. Nicht lange vor 1573 gehen beide Anwesen an den Schöffen und späteren Bürgermeister Christian Deul (1548-1604), der das heutige Haus errichten lässt.
1782 übernahmen das Haus der Kaufmann Philipp Fachinger und sein Bruder, der Ratsherr Friedrich Fachinger (1752-1798), der hier 1791 die Gastwirtschaft "Zum Reichsapfel" einrichtete, die noch 1820 bestand. 1982 Modernisierung.
Das Haus ist aufgrund seiner Entstehungsgeschichte, seiner imposanten Größe und Stellung im Stadtgefüge sowie der Einzigartigkeit seiner Ornamentik eines der bedeutendsten Beispiele des Limburger Fachwerkbaues des späten 16. Jahrhunderts.
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