Ortskern von Staden vom Turm der evangelischen Pfarrkirche aus
Ortskern von Staden Richtung Pfarrkirche
Staden in einer Karte Mitte des 18. Jahrhunderts mit der von Nidda und Mühlbach umgebenen Burg und der in Besitzviertel der Ganherren aufgeteilten Ortschaft, Veröffentlichung nach Reinhard Reuter
Typologie der Stadener Hofformen, veröffentlicht von Reinhard Reuter, TH Darmstadt 1987
Typologie der Stadener Hofformen, veröffentlicht von Reinhard Reuter, TH Darmstadt 1987
Legende zu Typologie der Stadener Hofformen, veröffentlicht von Reinhard Reuter, TH Darmstadt 1987
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Wetteraukreis
Florstadt
Staden
  • Gesamtanlage
Staden

Gesamtanlage Staden

Die denkmalgeschützte Gesamtanlage Staden umfaßt die historischen Burg- und Stadtareale mit den umgebenden Freiflächen, die das Ortsbild landschaftlich einbinden, und dem Friedhof um die im 19. Jahrhundert vor der geschlossenen Ortslage errichteten Kirche.

Die Kernburg ist als Ruine erhalten. Die umgebenden Wiesen der Nidda vermitteln noch die Standortvoraussetzungen für die Anlage einer Wasserburg. Die baulichen Ausmaße der Vorburg haben sich reduziert auf das Hofgeviert des Isenburger Schlosses (Parkstraße 20 und 20 a) mit angrenzendem Garten. Westlich davon überspannt das Gebäude der Stadener Mühle den Mühlbach. Das "Stadtgebiet" ist in der Anlage des 14. Jahrhunderts erhalten, einschließlich der Überreste einer Ortsbefestigung aus diesem Jahrhundert. Die Gegensätzlichkeit von großen herrschaftlichen Hofgütern und bäuerlichem Kleinbesitz kommt auch in besonderen Haus- und Hoftypen zum Ausdruck, die Reinhard Reuter von der TH Darmstadt ausführlich dokumentiert hat (vgl. Literaturangaben). Die Existenz der Großgüter, erst seit dem 19. Jahrhundert durch Verkauf an örtliche Bürger in Auflösung begriffen, hatte in geschichtlicher Zeit zur Folge, daß die Gesamtzahl der Landwirte nie sonderlich hoch war. Statt dessen gab es einen stets hohen Bevölkerungsanteil von Handwerkern. Ferner von Händlern, die im 19. Jahrhundert noch ausschließlich aus der jüdischen Einwohnerschaft Stadens stammten (vgl. die Synagoge Hofgasse 1 und den jüdischen Friedhof Hinter den Tannen). Der bäuerlich-kleinstädtische Charakter Stadens hat sich heute in Gestalt eines besonders reizvollen geschlossenen Ortsbildes bewahrt. Wichtiger Bestandteil sind die schon angesprochenen Freiflächen. Im Norden haben sie als Teil der Nidda-Niederung landschaftlichen Charakter, entlang des östlichen Ortsrandes handelt es sich um bäuerliche Nutzgärten, während das gesamte westliche Gegenstück eine Fassung als Park erhielt. An dessen Anfang stand vermutlich ein regelmäßiger Garten im Zusammenhang mit dem Neubau des Löw''schen Schlosses 1746 (vgl. Parkstraße 2), der in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts im Sinne eines Landschaftsgartens umgestaltet wurde. 1872 beauftragte Freiherr vom Stein zu Staden als damaliger Herr des Löw''schen Anwesens den in Muskau unter Fürst Pückler ausgebildeten Landschaftsgärtner Eduard Petzold (1815-1891) mit einer neuerlichen Überplanung des Geländes. Petzold ließ dazu einen Bestandsplan anfertigen, der den beträchtlichen Umfang des schon bestehenden Parkes verdeutlicht. Er umfaßte den neuen Kirchhof, eine kleinere Fläche jenseits der Straße von Florstadt nach Nieder-Mockstadt, reichte westlich Stadens von der Umgebung des Löw''schen Schlosses bis zu der Mühle und endete erst am Sauerbrunnen jenseits der Nidda, der über einen Steg zu erreichen war. Petzold erneuerte das Wegenetz des Parks und schuf durch eine Vielzahl neuer Baum- und Gehölzgruppen ineinander übergehende Landschaftsräume. 1885 wurde der Park Gemeindebesitz, 1904 erkannte der Ausschuß des Landkreises Friedberg seinen Denkmalwert, was aber mangelhafte Unterhaltung und teilweise Überbauung nicht verhindern konnte. Bei den ersten Ortsbegehungen zur Erstellung der vorliegenden Denkmaltopographie Ende der 1980er Jahre zeichnete sich der alte Park nur noch durch seinen mittlerweile stattlichen Baumbestand aus. Soweit nicht durch inzwischen vollständige Überbauung davon abzusehen war, wurden die verbliebenen Parkflächen wegen ihrer Bedeutung für das historische Ortsbild als Teil der denkmalgeschützten Gesamtanlage bewertet. Ein von Michael Rohde aus Hannover erstelltes Parkpflegewerk dient gegenwärtig als Leitkonzept für die Wiederherstellung des Stadener Parks.


Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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