Philipp Heinrich Windecker, der einer in Friedberg alteingesessenen Familie entstammte, gründete in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts in dem Areal zwischen Kaiserstraße und westlicher Stadtmauer (Badgasse, Hospitalgasse und Neuhausgasse) einen Brauereibetrieb. Neben einem neuen Wohnhaus der Betreiberfamilie (vgl. Hospitalgasse 34) ist die ehemalige Faßhalle, in den 1870er Jahren errichtet, im aufgehenden Mauerwerk letzte Hinterlassenschaft der inzwischen aufgegebenen Brauerei. Die gegenwärtig als Lager genutzte Faßhalle ist dabei nur oberirdischer Endpunkt eines unterirdischen, teilweise mehrere Geschosse umfassenden Labyrinths von Kellern. Einer der eindrucksvollsten Keller ist sicher der unter der Faßhalle. Die Kreuzgratgewölbe der 3 x 4 Joche ruhen im Innern des Raumes auf Gußeisensäulen. Entlüftungskanäle des Kellers enden in kreisrunden Öffnungen der aufgehenden Hallenfassaden. Der Denkmalwert der Faßhalle besteht neben dem allgemein-sozialgeschichtlichen Hintergrund weniger in der baukörperhaften Erscheinung der ehemaligen Fasshalle, deren Dach ohnehin nachträglich verändert wurde. Vielmehr ist es das beschriebene gebäudetechnische Zusammenwirken von Keller und den folgenden Umfassungswänden der Halle, auf das sich das Augenmerk der Erhaltuung richtet.