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Rituelles Frauenbad, das bauinschriftlich 1260 datiert ist; es gab zu dieser Zeit bereits eine große jüdische Gemeinde in Friedberg, die unter dem Schutz der Burg stand. Den Bau des Bades ermöglichte die Stiftung eines wohlhabenden, aus Koblenz zugezogenen Gemeindemitglieds (Isaac Coblenz). Um das nach den religiösen Vorschriften erforderliche reine Grundwasser für das Frauenbad zu erreichen, war es notwendig, einen 25 Meter tiefen Schacht in den Höhenrücken zu treiben, auf dem Burg und Stadt Friedberg errichtet waren. Der Schachtgrundriß ist quadratisch und schließt eine Treppe mit sieben Läufen ein, die Seitenlänge des Schachtquadrates beträgt 5,50 Meter. Die Treppenläufe werden von steigenden Bögen überspannt, die auf der geschlossenen Außenseite auf Konsolsteinen, auf der zum Schacht geöffneten Innenseite auf freistehenden Säulen mit Blattkapitellen liegen. Das Kapitell der untersten Säule sowie die Kämpferprofile aller Säulen sind in identischer Form am Ciborienaltar der Friedberger Stadtkirche anzutreffen. Ebenfalls gleichartige Steinmetzzeichen im Judenbad und im 1260 begonnenen Chor der Stadtkirche machen es wahrscheinlich, daß an beiden Bauwerken dieselben Handwerker gearbeitet haben. Das Friedberger Judenbad ist ein monumental angelegter Raum, die großen spitzbogigen Nischen unter den Treppenläufen unterstreichen dessen anspruchsvollen Gestus. In Deutschland gibt es mit Speyer, Worms, Andernach, Köln und Offenburg nur wenige vergleichbare jüdische Ritualbäder.
Das Judenbad ist über den Hof des Anwesens Judengasse 20 zu erreichen. Das Vorderhaus geht auf einen Entwurf des Stadtbaumeisters Zörb aus dem Jahre 1902 zurück und ist aufgrund seiner Verbindung zum Ritualbad ebenfalls erhaltenswert. Mit seinen gotisierenden Detailformen (Treppengiebel, Fenstergewände) nimmt es Bezug auf die Entstehungszeit des Bades, in seinem Erdgeschoß ist eine Ausstellung über den Werdegang des religiösen Bauwerkes und die Lebensbedingungen der jüdischen Gemeinde in Friedberg eingerichtet.
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