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Der Selzerbrunnen tritt westlich der Ortslage von Groß-Karben auf der rechten Nidda-Uferseite aus. Ein Ende des vergangenen Jahrhunderts in seiner Nähe dokumentiertes römisches Haus mit einer Vielzahl von Krugscherben verdeutlicht die lange Tradition seiner Nutzung. Im Mittelalter wird der Brunnen erstmals 1331 in Lagerbüchern des Deutschen Ordens schriftlich aufgeführt, die Bezeichnung als "Selzerbrunnen" ist erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts gebräuchlich. 1722 ließ die Burg Friedberg als damaliger über die Nutzungsrechte des Brunnens verfügender Landesherr eine repräsentative Fassung errichten, deren Kern noch erhalten ist. Darüber wird ein Fachwerkgebäude aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts abgefangen. Es ist wie der Brunnen selbst erhaltenswert, da es den Beginn einer wirtschaftlich intensiveren Ausnutzung des Brunnens markiert. Sie dauert bis in die Gegenwart an. Das Areal ist dadurch weniger historisch geprägt, sondern wurde jeweils den zeitgemäßen betrieblichen Erfordernissen angepaßt. Lediglich die alte Brunnenfassung sowie das Gebäude des 19. Jahrhunderts vermitteln noch die geschichtliche Dimension des Selzerbrunnens und sind deshalb als Kulturdenkmale zu schützen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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