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Späthistoristisches, zweigeschossiges Klinkerwohnhaus (gelblich) auf Lungsteinsockel. Die miniaturisierte, malerische Variante eines Renaissanceschlösschens erinnert an Bauten Edwin Opplers (Hannover), der zusammen mit seinem Kompagnon Ferdinand Scherbach, einem Schüler Georg Gottlieb Ungewitters, den historistischen Umbau von Schloss Braunfels plante. Eine Beeinflussung des Braunfelser Baumeisters Seiler, der die Bauleitung vor Ort wahrnahm, liegt daher nahe. Die auf Fernwirkung zielende Übereckansicht der Villa wird in erster Linie durch den zweigeschossigen, als polygonalen Turm ausgeformten Eckerker (oktogonaler Turmhelm) bestimmt. Wichtig der linksseitige Risalit mit gestuftem Giebel. Renaissancismen wie Oculi, eiserne Zieranker, gedrungene Säulen, Rundbogen- und Flachbogenfenster und nicht zuletzt der variationsreich gestaltete Eingangsbereich mit seinen detailfreudigen, dekorativen Malereien (Wappentafel oberhalb der Tür), der hölzernen Eingangstür (mit Glasfüllung und filigraner, schmiedeeiserner Verzierung mit zwei Köpfchen) und den Originalfliesen, prägen den Gesamteindruck des Baus. Leider fehlt die auf Säulen ruhende Verdachung des Altans. Außerdem wird das Erscheinungsbild durch die Vermauerung der Rundbögen des balkonartigen Erkers (1. Stock) und durch Ganzscheibenfenster nachhaltig beeinträchtigt. Störend wirkt auch die moderne, völlig unpassende Einfriedung. Kulturdenkmal aus künstlerischen und städtebaulichen Gründen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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