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Der Obere Hardthof liegt am höchsten Punkt (ca. 200 m) der Härdthöhe im äußersten Nordwesten der Gießener Gemarkung.
Der Gutshof, über dessen Geschichte wenig bekannt ist, dürfte in den 20er oder 30er Jahren des 19. Jahrhunderts an einem über die Hardt führenden Weg von Rodheim nach Gießen entstanden sein. Ein nicht datierter, wohl aus den 1850er Jahren stammender Situationsplan und ein nur wenig früher anzusetzender Aquatinta-Druck von Tanner belegen die bis heute erhaltene Konstellation von Wohnhaus und Scheune. Ein anderer Situationsplan von 1888 dokumentiert, dass das Gut zu diesem Zeitpunkt schon zahlreiche Nebengebäude hatte. Besitzer ist nun Karl Schlenke, der erstmals im Adressbuch von 1877 als Gutsbesitzer (Hardthof 18) genannt wird. 1906 stellt der neue Eigentümer, der Brauereibesitzer Georg Bichler, dem auch die Brauerei am Unteren Hardthof gehörte, einen Bauantrag zur Erweiterung eines Nebengebäudes. Auf dem beiliegenden Situationsplan ist der heute noch existierende Wasserturm bereits eingetragen. In den 1920er Jahren wurde der Obere Hardthof zusammen mit dem Unteren Hardthof Versuchsgut der Universität Gießen.
Das klassizistische Wohnhaus, ein zweigeschossiger, schlichter Rechteckbau mit verschiefertem Walmdach und breit gelagerten Mittelrisaliten nach vorn und hinten hat sich, wie der Vergleich mit der Darstellung von Tanner zeigt, bis heute kaum verändert. Die symmetrischen Fassaden werden vor allem durch die Zwerchdächer der Mittelrisalite und durch die in gleichmäßigem Abstand gehaltenen Rechteckfenster (Klappläden) bestimmt. Die zentral gelegenen rundbogigen Eingänge werden von Lünettenfenstern flankiert, deren Sprossenteilung, wie übrigens auch die der meisten anderen Fenster, noch original erhalten sind. Das eigentliche Wahrzeichen des Hofes ist der vom Jugendstil beeinflusst, markante Wasserturm, der nach der Jahrhundertwende, aber vor 1906, errichtet wurde. Seine differenzierte, äußerst dekorative Erscheinung (Natursteinsockel, polychromer Einsatz von Klinker, verschindeltes Obergeschoss, kegelförmiger, verschieferter Turmhelm) dokumentiert auf hervorragende Weise das Bestreben der Zeit, technische Anlagen künstlerisch zu gestalten. Zusammen mit den historischen Nebengebäuden und der Zufahrt ist der Oberere Hardthof als einziges Beispiel eines klassizistischen Hofgutes in Gießen Kulturdenkmal im Sinne einer Sachgesamtheit.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen, städtebaulichen und technischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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