Aquatinta von Tanner (ca. 1850)
Sachgesamtheit 2
Sachgesamtheit 2
Lade Kartenmaterial...
Gießen, Stadt und Landkreis
Gießen
  • Oberer Hardthof 25
Sachgesamtheit Oberer Hardthof
Flur: 34
Flurstück: 91/1

Der Obere Hardthof liegt am höchsten Punkt (ca. 200 m) der Härdthöhe im äußersten Nordwesten der Gießener Gemarkung.

Der Gutshof, über dessen Geschichte wenig bekannt ist, dürfte in den 20er oder 30er Jahren des 19. Jahrhunderts an einem über die Hardt führenden Weg von Rodheim nach Gießen entstanden sein. Ein nicht datierter, wohl aus den 1850er Jahren stammender Situationsplan und ein nur wenig früher anzusetzender Aquatinta-Druck von Tanner belegen die bis heute erhaltene Konstellation von Wohnhaus und Scheune. Ein anderer Situationsplan von 1888 dokumentiert, dass das Gut zu diesem Zeitpunkt schon zahlreiche Nebengebäude hatte. Besitzer ist nun Karl Schlenke, der erstmals im Adressbuch von 1877 als Gutsbesitzer (Hardthof 18) genannt wird. 1906 stellt der neue Eigentümer, der Brauereibesitzer Georg Bichler, dem auch die Brauerei am Unteren Hardthof gehörte, einen Bauantrag zur Erweiterung eines Nebengebäudes. Auf dem beiliegenden Situationsplan ist der heute noch existierende Wasserturm bereits eingetragen. In den 1920er Jahren wurde der Obere Hardthof zusammen mit dem Unteren Hardthof Versuchsgut der Universität Gießen.

Das klassizistische Wohnhaus, ein zweigeschossiger, schlichter Rechteckbau mit verschiefertem Walmdach und breit gelagerten Mittelrisaliten nach vorn und hinten hat sich, wie der Vergleich mit der Darstellung von Tanner zeigt, bis heute kaum verändert. Die symmetrischen Fassaden werden vor allem durch die Zwerchdächer der Mittelrisalite und durch die in gleichmäßigem Abstand gehaltenen Rechteckfenster (Klappläden) bestimmt. Die zentral gelegenen rundbogigen Eingänge werden von Lünettenfenstern flankiert, deren Sprossenteilung, wie übrigens auch die der meisten anderen Fenster, noch original erhalten sind. Das eigentliche Wahrzeichen des Hofes ist der vom Jugendstil beeinflusst, markante Wasserturm, der nach der Jahrhundertwende, aber vor 1906, errichtet wurde. Seine differenzierte, äußerst dekorative Erscheinung (Natursteinsockel, polychromer Einsatz von Klinker, verschindeltes Obergeschoss, kegelförmiger, verschieferter Turmhelm) dokumentiert auf hervorragende Weise das Bestreben der Zeit, technische Anlagen künstlerisch zu gestalten. Zusammen mit den historischen Nebengebäuden und der Zufahrt ist der Oberere Hardthof als einziges Beispiel eines klassizistischen Hofgutes in Gießen Kulturdenkmal im Sinne einer Sachgesamtheit.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen, städtebaulichen und technischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
Planelemente auswählen
Zeigen Sie mit der Hand auf Markierungen im Plan, erhalten Sie ein Vorschaubild und per Mausklick die Objektbeschreibung.
Kartenansicht
Wählen Sie zwischen zwischen Alkis- und Luftbildansicht. Ebenfalls können Sie die Kartenbeschriftung ein- und ausblenden.
Zoomen
Zoomen Sie stufenweise mit einem Mausklick auf die Lupen oder bewegen Sie den Mauszeiger auf den Planausschnitt und verwenden Sie das Scrollrad ihrer Maus.
Zoom per Mausrad
Über diesen Button können Sie einstellen, ob Sie das Zoomen in der Karte per Scrollrad Ihrer Maus erlauben möchten oder nicht.
Vollbildmodus
Betätigen Sie diesen Button um die Karte im Vollbildmodus zu betrachten. Über den selben Button oder durch Klicken der "Esc"-Taste können Sie den Vollbildmodus wieder verlassen.
Ausgangsobjekt anzeigen
Über diesen Button erreichen Sie, dass in der Karte das Ausgangsobjekt angezeigt wird. Bei dem Ausgangsobjekt handelt es sich um die Objekte, die zu dem entsprechende Straßeneintrag gehören.
Abstand messen
Mit Hilfe dieses Tools können Sie die Distanz zwischen zwei oder mehreren Punkten berechnen. Hierbei wird eine Linie gezeichnet, bei der die entsprechende Gesamtlänge angezeigt wird. Weitere Anweisungen zur Benutzung werden nach betätigen des Buttons angezeigt.
Fläche berechnen
Dieses Tool ermöglicht es Ihnen eine Fläche zu zeichnen und den Flächeninhalt in m² zu berechnen. Um eine Fläche zu erzeugen, müssen mindestens 3 Punkte gesetzt werden. Die Fläche wird durch den Klick auf den Ausgangspunkt (1. Punkt) geschlossen und der Flächeninhalt anschließend berechnet.