Repräsentatives, dreigeschossiges Wohn- und Geschäftshaus der Jahrhundertwende (Bankgeschäft des Baruch Strauß aus Marburg, später Rosenthal, Marxus & Co.). Der kubische, aus hellem Klinker errichtete Bau ist horizontal durch Gesimse gegliedert. Er hat eine symmetrisch gestaltete, renaissancistische Fassade mit vielfältigem, teils figürlichem, teils ornamentalem Sandsteindekor. Dominierende Motive sind der flache, frontispizartig überhöhte Mittelrisalit (oberste Bekrönung leider verloren), der vorgehängte Balkonerker und der monumental hervorgehobene, antikisierende Portalbereich mit den beiden, von ionischen Säulen flankierten Bögen (links vermauert mit Inschrifttafel, rechts Geschäftseingang). Besonders schöne und einprägsame Details: die drei Löwenköpfe, die als Portalwächter zwischen Säulen und Konsolen angebracht sind, die Reliefplatten der Erkerbrüstung mit Engelsköpfchen über kannelierten Säulen und die beiden, unterhalb des Traufgesimses angebrachten Blattmasken. Die Fenster - im Bereich des Risalites zu übergreifenden Einheiten zusammengefasst - haben aufwendige und variationsreiche Sandsteinfassungen, zu denen die modernen, zu undifferenziert gestalteten Fenster nicht passen. Bedauerlich ist ebenso der Wegfall des turmartigen Aufsatzes am seitlich gelegenen Treppenhaus.