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Hüttenberger Hof. Die Hofanlage besteht aus einem giebelständigen Fachwerkwohnhaus mit Anbauten, einem traufständigen Auszügler, einem überbauten Tor und einer Scheune. Das prächtige Wohnhaus, das wegen seiner Schnitzereien allgemein als das "Schöne Haus" bezeichnet wird, ist entweder 1619 (sekundäre Inschrift) oder 1699 (laut einer Erfassung von 1910 durch Carius) erbaut. In der Literatur öfter als Musterbeispiel für rheinischen Einfluss erwähnt, beeindruckt das Haus sowohl durch sein ausgewogenes struktives Gefüge als auch durch den reichen ornamentalen und figürlichen Schmuck.
Das straßenseitig symmetrisch ausgebildete Fachwerk wird zunächst durch die besonders breit ausgreifenden Mannfiguren im Zentrum der Giebelfassade und im Bereich der Eckständer geprägt, deren Winkelbänder als Zierwinkelbänder ausgebildet erscheinen. Besonders kraftvoll und wuchtig sind auch die horizontalen Quergebälke, die sich aus Schwelle, Rahmholz, dazwischen geschobenen Balkenköpfen und Füllhölzern zusammensetzen. Hier, wie im Bereich der Dachsparren und am obersten Kehlbalken ist die Auszier durch Zahnschnittreihen, tauartige Gewinde und Schlangenzüge besonders differenziert gestaltet. Symmetrisch den Fenstern zugeordnete Brüstungsfelder mit von der Raute durchzogenen Andreaskreuzen und kurze, geschwungene und mit Nasen besetzte Streben bereichern das Gesamtbild und verweisen eindeutig auf rheinische Vorbilder. Ein besonderes Charakteristikum des Hauses sind die verschiedenartig verzierten, farbig gefassten Eckständer. Während auf der linken Seite geometrische und florale Motive (Schlangenzüge, vielblättrige Blüte, achtzackiger Stern) miteinander kombiniert sind, findet sich rechts eine flach reliefierte figürliche Szene, die in ein dekoratives System vegetabiler Formen flächenhaft eingebunden erscheint. Zentrales Motiv sind Adam und Eva, zwischen ihnen der von der Schlange umwundene Baum der Erkenntnis. Eine blühende Pflanze, die zu Füßen Evas aus einem Doppelhenkelkrug sprießt, ist wohl als Lebensbaummotiv zu deuten. Das mit Abstand schönste und bedeutendste Fachwerkhaus (Erdgeschossfenster sind leider durch Ganzscheibenfenster verunziert) des Gießener Stadtgebietes ist zusammen mit den aufgezählten Teilen der Hofreite Kulturdenkmal aus künstlerischen, städtebaulichen und wissenschaftlichen Gründen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus künstlerischen, städtebaulichen und wissenschaftlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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