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Ungewöhnlich großes, zweigeschossiges Doppelwohnhaus mit Hofreite. Das exponierte, schräg gegenüber der Kirche gelegene, mit der Traufseite zur Straße orientierte Fachwerkgebäude könnte der Nachfolgebau eines in Wieseck bezeugten fränkischen Adelshofes sein. Für diese Vermutung sprechen u.a. die tiefen, teilweise gewölbten Kelleranlagen, die mit Sicherheit auf das Mittelalter zurückgehen. Weitere Indizien für die außergewöhnliche Bedeutung des Gebäudes sind seine Größe, die Großzügigkeit der Innenräume und die Reste einer alten Bruchsteinmauer seitlich des Hauses. Der jetzige Bau stammt in seinen wesentlichen Teilen aus dem 17. Jahrhundert, d.h. er muss den Brand von 1718 weitgehend unbeschädigt überstanden haben. Das kürzlich freigelegte Fachwerk zeigt Mannformen sowohl an den Ecken als auch an zentraler Stelle im Obergeschoss. Einzelne Gefache des Obergeschosses sind durch genaste, kurze Streben, in einem Fall durch ein dockenfkörmiges Zierstück geschmückt. Besonders wichtig für die Gesamterscheinung sind das durch Balkenköpfe rhythmisierte, mit einem umlaufenden Wulst versehene Horizontalgebälk und der Bruchsteinsockel. Das Haus, dessen Dachkonstruktion im 19. Jahrhundert verändert wurde, ist zusammen mit den beiden aneinander gebauten Scheunen und dem seitlich gelegenen, ebenfalls aus zwei Teilen bestehenden Stall (Fachwerk) Kulturdenkmal aus künstlerischen, städtebaulichen und ortsgeschichtlichen Gründen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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