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5 km nördlich der Stadt an der östlichen Lahnseite gelegene Burgruine. Der Bezirk des befestigten Herrensitzes (Flur 16, Flurstücke 352/2, 361/3, 365/1+2, 3 66/ 1) wird teilweise von der Main-Weser-Bahn durchschnitten.
Die 1356 zuerst erwähnte Badenburg wurde als Herrensitz der landgräflichen Vasallenfamilie von Weitershausen erbaut. Im 15. Jahrhundert ging sie in den Besitz der Herren von Weitolshausen gen. Schrautenbach über. Mit einer eigenen Kapelle (1646 durch schwedische Truppen zerstört), einer Mühle (1876 zur Ockermühle umgebaut, 1938 abgetragen) und einer kleinen Gemarkung der „Bademark" (Volksmund: „Boarremark") ausgestattet, blieb sie für über zwei Jahrhunderte im Besitz der Familie Schrautenbach, deren bekanntester Vertreter Balthasar von Weitholshausen gen. Schrautenbach (seit 1490 Rentmeister in Gießen, 1508 Aufnahme als Burgmann in Gießen, später Amtmann im Oberamt Gießen) sein dürfte. Unter dem als „General" bekannt gewordenen Ludwig Balthasar v. Weitolshausen gen. Schrautenbach (1655-1738) erlebte die Badenburg einen gewissen Höhepunkt. Allerdings schon gegen Ende des 17. Jahrhunderts oder am Anfang des 18. Jahrhunderts wurde sie in zwei Besitzhälften aufgeteilt. Beschreibungen der noch unzerstörten Burg von 1697 und 1740 sprechen von einer außergewöhnlich kostbaren Ausstattung und herrlichen Schlachtenbildern. Einer der Besitzer, Junker Ernst Gottfried Balthasar, trug durch seine Misswirtschaft zum schnellen Niedergang der Burg bei. Er zerstörte in kürzester Zeit seinen Anteil am Burgsitz, indem er alles, was irgendeinen Wert besaß, abbrechen ließ und verkaufte. Auf diese Weise, nicht durch kriegerische Einwirkung, entstand die Ruine.
Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts war die Badenburg ein beliebter Ausflugsort. Müller Stamm war der erste, der dort als Pächter von Mühle und Burg einen Wirtschafts- und Schankbetrieb unterhielt. 1811 verkaufte die Gemeinde Wieseck, die mittlerweile Besitzerin des gesamten Anwesens geworden war, die Burg. Im Laufe des 19. Jahrhunderts erscheinen u.a. die Gießener Bürger Tasch6 und Ludwig Ferber als Eigentümer. Bereits 1863 übernahm die Familie Duill (die letzte Angehörige der Familie, Frau Goldhorn, geh. Duill verstarb 1972) die Burg und die Gastwirtschaft. Bis ins 20. Jahrhundert hinein war die Badenburg ein beliebter Ort für geheime Treffen und Mensuren der korporierten Studenten.
Die Badenburg ist als Ort von hohem Erinnerungswert und wegen ihrer geschichtlichen Bedeutung (historische Bezüge zu Gießen und Wieseck) Kulturdenkmal. Sämtliche noch erhaltenen Teile, die Reste des Beringes, die malerische Ruine des dreigeschossigen Wohnbaues über großem gewölbtem Keller sowie die Nebengebäude und der parkähnlich gestaltete Hof (Kellereingang), sind im Sinne einer Sachgesamtheit schützenswert.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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