Adolf-Spieß-Straße 6, katholische Kirche, Ansicht von Osten
Katholische Kirche, Innenraum nach Südwesten
Katholische Kirche, Kruzifix
Adolf-Spieß-Straße 6, Gartenhaus
Ehem. katholisches Missionshaus, Aufriss der ursprünglichen Straßenfront
Katholische Kirche, Innenraum nach Nordosten
Katholische Kirche, Seitenfenster
Adolf-Spieß-Straße 6
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Vogelsbergkreis
Lauterbach
  • Adolf-Spieß-Straße 6
Ehem. katholisches Missionshaus, katholische Kirche, Gartenhaus
Flur: 3
Flurstück: 1, 2, 3, 4

Nach der Reformation entstand erst wieder in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine katholische Gemeinschaft in Lauterbach. Sie gehörte zur Kirchengemeinde Herbstein, deren Vorstand 1904 die Errichtung eines Betsaales in Lauterbach initiierte. Auf dem an der Straße zum neuen Bahnhof erworbenen Grundstück wurde daraufhin nach Plänen des Mainzer Architekten Johann Greifzu die katholische Kapelle mit darüberliegender Pfarrerswohnung erbaut: Lauterbach erhielt mit diesem "Missionshaus" ein Gebäude in neugotischer und neuromanischer Formensprache, das am 20. August 1905 geweiht wurde.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs der katholische Bevölkerungsanteil so stark an, dass der Kapellenraum nicht mehr ausreichend Platz bot. Daher wurde 1951 neben dem älteren ein neues Gotteshaus in schlichter, noch am Heimatstil orientierter Form nach Plänen des heimatvertriebenen Architekten Franz Jenisch erstellt. Es entstand als längsgerichteter verputzter Saalbau unter steilem Satteldach und mit hohen, rechteckigen, senkrecht geteilten Fenstern, die 1984 eine farbige Verglasung erhielten (abstrakte Muster, nur über dem Eingang Darstellung des hl. Michael, hier in segmentbogigem Fenster). Das Schiff mit flacher Holzdecke bleibt zurückhaltend in der Ausstattung (Holzplastiken des hl. Michael und Madonna mit Kind, letztere über einem Seitenaltar; Flachreliefs der Kreuzwegstationen an den Seitenwänden, 1955 von Peter Gitzinger, München). Eingezogen und erhöht hinter flachem Bogen erscheint der Chorraum, dessen Rückwand mit bossierten Sandsteinplatten verblendet ist; davor lebensgroßer Kruzifixus, 1952 von Max Schauer, Oberammergau.

Architekt Jenisch veränderte im Anan den Neubau 1955 das alte, längs zur Straße stehende Kapellengebäude. Es verlor insbesondere seinen Choranbau an der linken Schmalseite, weswegen die ursprüngliche Funktion des Hauses nicht mehr eindeutig erkennbar ist. Das Erdgeschoss aber weist mit seinen gekuppelten Spitzbogenfenstern, den niedrigen Strebepfeilern und dem ehemaligen Eingang mit seinem gestäbten Spitzbogenportal noch auf den Sakralraum hin. Die Straßenseite ist rechts durch einen turmartigen Vorbau zu drei Geschossen mit großen romanisierenden Fenstern und spitzem Helm betont.

Das katholische Missionshaus und die neue katholische Kirche sind Kulturdenkmale aus geschichtlichen, städtebaulichen und wissenschaftlichen Gründen (Entwicklung einer religiösen Gemeinde und ihrer Bauten in der Diaspora). (g,s,w)

Auf dem Grundstück blieb von der ursprünglichen Nutzung ein zweigeschossiges Gartenhaus der Zeit um 1800 in schlichter, zum Teil verschindelter Fachwerkkonstruktion erhalten, das heute eine jüngere Eingangstür mit gotisierenden Beschlägen aufweist.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, städtebaulichen und wissenschaftlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
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