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Nach den erhaltenen schriftlichen Quellen entstand die ehemalige Lateinschule in vier Bauabschnitten: 1581/82 wurde als erstes Gebäude wohl An der Kirche 13 mit der linken Hälfte von An der Kirche 12 errichtet. Es folgte 1609, gezimmert von Velten Hartmann aus Lüder, ein "Stück Bau an die Schul", wobei es sich um die rechte Hälfte von An der Kirche 12 handeln dürfte. 1684 entstand als Erweiterung An der Kirche 14 (dendrochronologisch bestätigt: 1682/84). Schließlich folgte noch 1709 der Anbau des sog. Schulbogens über dem Durchgang zur Obergasse.
Falls die Baufolge so richtig rekonstruiert ist, bleibt bemerkenswert, dass sich die Art der Fachwerkkonstruktion in den hundert Jahren zwischen 1580 und 1680, also über den Dreißigjährigen Krieg hinweg, bis auf zierende Details nicht verändert hat: die Verstrebungen erscheinen durchweg in der älteren Form des Mannes und die Ausbildung der Quergebälke bleibt gleichmäßig schlicht. Lediglich die Kopfwinkelhölzer und die Eckständer lassen in ihrer Gestaltung eine Entwicklung erkennen. Offensichtlich wurde trotz der weit auseinander liegenden Bauzeiten ein einheitliches Bild der Schulhäuser angestrebt. Auffallend konservativ ist die nicht einsehbare Rückseite von An der Kirche 14 noch mit konvex gebogenen Geschossstreben stabilisiert.
Die Häuser Nr. 13 und 14 zeigen Reste geschnitzter Türrahmungen (am älteren Bau mit einer Art Diamantfries, am jüngeren mit feinen Kehlen und Wülsten) sowie Inschriften in den Rähmhölzern der Erdgeschosse:
An der Kirche 14: "SIY LI 31 MACHET EVCH HER ZV MIER IHR VNERFAHRNEN UND KOMT ZU MIER IN DIE SCHVLE DEN WAS EVCH FEHLET DAS KÖNT IHR HIE LERNEN"; im Türsturz: "GEN [...] EV".
An der Kirche 13, wohl nachträglich (1609?) eingeschnitzt: "UNSER WANDEL IST IM HIMMEL VON DANNEN WIR AUCH WARTEN DES HEILANDES IESU CHRISTI DES HERN".
Der zuletzt rechts an den Gebäudekomplex angefügte sog. Schulbogen besteht aus dem schlicht konstruierten, schmalen Obergeschoss, das auf kräftigen, mit Bügen versehenen Stützen ruht, die den erdgeschossigen Durchgang flankieren. Der Durchgang zur Kirche hin mit einem Rundbogen überfangen. Der Schulbogen ist - wie alle Gebäude der Lateinschule - traufständig, nur er trägt ein Zwerchhaus.
Die Gebäude blieben Schule bis zu deren Umzug in den Goldenen Esel (Ober-gasse 44), wurden dann vermietet und 1897 an die Besitzer der dahinterstehenden Häuser (Obergasse 1, 3 und 5) verkauft.
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