In prominenter Eckstellung großes dreigeschossiges Fachwerkhaus, das seine breitere, in den Obergeschossen verschindelte Giebelseite der Hainigstraße zuwendet. Über Sandsteinsockel relativ hohes Erdgeschoss, das den oberen Kellerbereich mit einbezieht. Regelmäßige Verstrebungen in der Form von Mann-Figuren, geringe Geschossauskragungen, Füllhölzer und Balkenköpfe abgerundet. Das Dach durch jüngere, an die Giebelseite gerückte breite Zwerchhäuser ausgebaut, die die Mächtigkeit des Gebäudes noch verstärken. Der Hauseingang im rechten Bereich der Giebelseite: barocke Haustür über Freitreppe mit sandsteinerner Wange und kleinem Radabweiser. Im Türsturz sind Bauherr und Baujahr vermerkt: ALBERTUS JACOB BAUET DIESES / HAUS : ANNO 1713 DEN 31t MAY. Jacob, ein 1690 aus Naila eingewanderter Gerber, gehörte zu den wenigen Angehörigen der Lauterbacher Oberschicht, die zu dieser Zeit außerhalb des alten Stadtkerns und am Wasser – nahe den Werkstätten der Lederproduzenten – bauten bzw. auch wohnten. Der sehr kräftige Eckständer neben dem Eingang mit eigenwilliger Variante des Säulenmotivs verziert. An der rückwärtigen Giebelseite schließt ein großer, wenig jüngerer Wirtschaftstrakt an, der um 1980 zu Wohnzwecken umgebaut wurde.