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In der 1817 gegründeten Casinogesellschaft, die besonders in der zweiten Jahrhunderthälfte beinahe das gesamte politische, kulturelle und soziale Geschehen in der Stadt bestimmte, fand sich die standesbewusste Oberschicht Lauterbachs zusammen. 1846 ließ sie sich an exponierter Stelle etwas oberhalb der Stadt, jenseits der Lauter an der neuen Straße nach Herbstein, ihr Gesellschaftshaus erbauen. 1934 erfolgte die Auflösung der Gesellschaft und die Veräußerung des Gebäudes, das dann (als „Volkshaus" bzw. „Jakob-Sprenger-Haus") parteipolitischen Zwecken der NSDAP und nach dem Zweiten Weltkrieg als Kino und Restaurant diente.
Unverputzter Sandsteinbau nach einem Plan des damaligen Kreisbaumeisters (wahrscheinlich F. Lindt). Die Gewände der rechteckigen, teilweise gekuppelten oder zu Dreiergruppen zusammengefassten Fenster in schlichten, spätklassizistischen Formen (unter Entlastungsbögen teilweise aus Klinkern) und ebenso wie Sohlbank- und Gurtgesimse sorgfältig bearbeitet. Der zweigeschossige Mitteltrakt enthielt nach Vorräumen einen großen mit einer Bühne ausgestatteten Saal. Er schließt mit niedrigem verschiefertem Walmdach ab, das auf konsolartigen Balken kräftig übersteht. Symmetrisch zu beiden Seiten des Mitteltraktes etwas zurückgesetzt eingeschossige, flach gedeckte Anbauten, in denen links ein Gesellschaftszimmer und die Theatergarderobe, rechts ein kleiner Saal untergebracht waren. Eine Küche befand sich im Kellerbereich.
Das Casino weist eindeutig Beziehungen zu Theaterbauten des 19. Jahrhunderts auf, insbesondere zum ehemaligen Schauspielhaus am Berliner Gendarmenmarkt (1818–21, Karl Friedrich Schinkel), das hier gleichsam – ohne Portikus und Tympanon – in kleinstädtische Verhältnisse übertragen worden ist.
Hinter dem ehem. Gesellschaftshaus (auf dem Flurstück 215/2) Relikte einer Gartenanlage, die bis etwa 1980 noch eine zum Casino gehörende Kegelbahn enthielt.
Das Casino ist ein auch architektonisch hochrangiges Zeugnis der Geschichte Lauterbachs im 19. und 20. Jahrhundert.
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