Röderweg 14/16, ehem. Faselhof, Stallungen, Südseite
Röderweg 14/16, ehem. Faselhof, Desinfektionsgebäude, Ostseite
Röderweg 14/16, ehem. Faselhof, Nordwestseite
Röderweg 14/16, ehem. Faselhof, Desinfektionsgebäude, Ostseite
Röderweg 14/16, ehem. Faselhof, Wohnhaus Westseite
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Bergstraße, Landkreis
Bensheim
  • Röderweg 14
Ehem. Faselhof
Flur: 9
Flurstück: 498/24

Östlich des Bensheimer Friedhofes gelegener Faselhof, heute als städtischer Bauhof genutzt. Errichtet wurde die Anlage in den Jahren 1905/06 nach Plänen des 1885 in Fehlheim geborenen Architekten Philipp Schnatz, der bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges in leitender Stellung im Architekturbüro Georg Metzendorfs in Essen arbeitete. Der als Sachgesamtheit zu wertende ehem. Faselhof besteht heute aus dem giebelständig zur Straße stehenden Wohnhaus des Faselwärters und den daran anschließenden Stallgebäuden. Eine rückwärtig im Hof stehende Feldscheune in Fachwerk, die bei Errichtung des Faselhofes entweder schon vorhanden war oder hierher transloziert wurde, abgebrochen. Südlich schließt noch entlang der Straße die ursprünglich nur eingeschossige Desinfektionsanstalt von 1907 an, die 1920 unter Stadtbaumeister Griesemer zur Unterbringung einer Fuhrmannswohnung um ein Geschoss erhöht wurde.

Das Wohnhaus als Putzbau eingeschossig über rotem Sandsteinsockel errichtet, im Satteldach Schleppgaupen. Nördlich der in einem niedrigen Vorbau mit Pultdach gelegene, über eine Freitreppe erreichbare Eingang. Die Kanten des Gebäudes im unteren Bereich durch Quaderung betont, die Fenster des Erdgeschosses ebenfalls durch Sandsteinelemente akzentuiert; Fensterbänke mit Bogenfries. Der nach Westen ausgerichtete Giebel mit Verschindelung, die durch Auswölbung einen Regenschutz für die oberen, kleineren Fenster bildet.

Als eingeschossige Satteldachbauten sind auch die einen Winkel bildenden Stallgebäude konzipiert, sie sind jedoch unverputzt und zeigen das gelbe bzw. rote Sandsteinmauerwerk. Die Fensteröffnungen sind stichbogig, nach Süden existiert noch eine von ehemals drei Lukarnen mit darüberliegenden Fledermausgaupen. Bei dem nachträglich erhöhten Desinfektionsgebäude handelt es sich um einen zweigeschossigen Flügelbau mit unterschiedlich hohem Walmdach. Das Erdgeschoss ist verputzt, das Obergeschoss - möglicherweise Fachwerk - ist jedoch verbrettert. Im Dach ebenfalls Fledermausgaupen. Straßenseitig sind die drei Erdgeschossfenster durch Bänder zusammengefasst.

Der städtische Faselhof, der der Zucht von Nutztieren diente, hat heute seine ursprüngliche Nutzung verloren. Als seltenes bauliches Zeugnis dieser früher in jeder größeren Stadt vorhandenen Einrichtung ist er von kulturhistorischer Bedeutung, seinen Baulichkeiten kommt aufgrund ihrer sachlichen, an der Reformarchitektur der Brüder Metzendorf orientierten Ausbildung auch baugeschichtliche Bedeutung zu. Dies gilt auch für das Desinfektionsgebäude, das trotz nachträglicher Veränderungen wichtiger Bestandteil der Sachgesamtheit ist.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und wissenschaftlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

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Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
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Jüdischer Friedhof
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