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Flörsheim a.M. erhielt in den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten eine moderne Stadterweiterung nordwestlich der Bahnlinie. Bereits Ende der 1950er Jahre wurde mit einer Verdoppelung der damals schon 2500 Mitglieder zählenden Kirchengemeinde gerechnet. Die Planung eines Gemeindezentrums war daher von zentraler Bedeutung.
Von den beiden dreiseitigen Baugruppen umfasst die südliche den Kirchenbau mit einem Sakristeiflügel, das gegenüberliegende, großzügige Pfarrhaus (später Schwesternhaus) und den an der Kolpingstrasse frei stehenden Eingangsturm in den Gemeindehof. Der Entwurf Paul Johannbroers entstand 1961/62 und wurde 1963 ausgeführt. Die Kirche ist ein rein kubischer Hallenbau von ca. 28x18x13 Metern (Länge, Breite, Höhe). An der Nordostseite nimmt ein im Grundriss quadratischer, gleich hoher Annex unten die sog. Werktagskirche und darüber die Orgelempore auf. Die Ost- und die Südseite begleitet ein erdgeschossiger, nach Innen durch Rundstützen offener Umgang (2008 teilweise kenntlich geschlossen). Konstruktiv handelt es sich um einen Stahlbetonskelettbau aus gleichmäßigem Quadratraster, konventionell ausgefacht und mit rötlichen Sandsteinquadern verblendet. Wesentlicher Bestandteil der Architektur ist die Gliederung, Rahmung und Öffnung der Wände durch die farbigen Betonglaselemente, mit deren Gestaltung Johannes Beeck beauftragt wurde. Beeck war zudem Johannbroers bevorzugter Glaskünstler. Zwei vertikale Doppelbänder aus quadratischen Feldern bzw. Fenstern von je 3,2 x 3,2 Metern belichten an der Nordwest- und Nordostecke die Chorwand. Schmale Streifen rahmen sehr elegant die Ostfassade und große Wandquadrate wechseln am südlichen Umgang mit geschlossenen Flächen. Die flach geneigte Hallendecke (Leimholzbinder) erscheint als giebelreihige Faltdecke. Als Pendant zur Kirche ist der Turm ebenfalls mit Naturstein verkleidet. Er öffnet sich (entsprechend seiner Funktion als "Torturm") in der Strassenachse in breiten, nach oben verjüngten Fugen und gewinnt so an Formdynamik. Die "Schlitze" zeigen die Betonkonstruktion und sind mit Lamellen gefüllt. Die bungalowähnlichen Nebengebäude verzichten weitgehend auf eine Verkleidung. Bemerkenswert ist die Durchquerung des Zentrums von Westen nach Osten bzw. umgekehrt. Beide Zugänge führen zum Haupteingang der Kirche bzw. durch dessen Windfang hindurch.
Der Flörsheimer Bau ist für die Architektur Johannbroers einerseits typisch (vgl. Hofheim-Marxheim 1958, Weilburg 1959), andererseits aber auch als Weiterentwicklung und Ausklang der "1950er" Jahre zu verstehen. Auf die bisherigen, ellipsoiden Grundrissformen folgt hier ein rigider Kubus von beachtlicher Modernität. Traditionsgebunden und daher widersprüchlich kann so die beibehaltene Natursteinverkleidung wirken.
Innerhalb der Gesamtanlage "Südliches Gemeindezentrum" sind Kirchenbau und Turm Einzeldenkmäler aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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