Bogenweg nach Süden
Hauptstraße nach Norden
Hauptstraße nach Norden
Treysecke
Gesamtanlage von Süden
Hauptstraße nach Süden
Speckswinkeler Straße
Am Kirchberg von Norden
Wieraer Straße und Feuerlöschteich
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Marburg-Biedenkopf, Landkreis
Neustadt
Momberg
  • Gesamtanlage

Momberg stellt sich als relativ geschlossenes Ortsgefüge dar. Auf dem Vorsprung eines nach Südosten ziehenden Feldrückens hat sich der Ortskern mit der Kirche in zentraler Lage über einem angerartigen Grundriß entwickelt. Das Dorf breitet sich auf einem zum Bachtal auslaufenden Hang aus, der Grundriß gestaltet sich dabei im großen und ganzen regellos, wenn man von den südwestlichen und nordöstlichen Neubauansiedlungen der zweiten Hälfte des 20. Jhs. absieht. Ein klar abgegrenzter Ortsrand ist nördlich des Kälbaches durch die recht geschlossene Bebauung entlang der Burgasse gegeben. Das Ortsbild erschließt sich gut ablesbar entlang der in leichten Biegungen verlaufenden Hauptstraße, die als Neustädter Straße von Südosten her mit Gefälle zum Kälbach in das Dorf hineinführt, die dann mit dem Hang zur Kirche hin ansteigt und als Mengsberger Straße nahezu eben aus dem Ort herausführt. Der zur Ortsmitte ansteigende Verlauf auch der Wieraer und Speckswinkler Straße unterstreicht die besondere städtebauliche Stellung der Kirche. Die beiden Straßen bilden die Verbindung zwischen Kirchhain und Treysa, die als Teil der Fernstraße "durch die Langen Hessen" schon vor der Römerzeit den Raum Frankfurt mit Sachsen verband. Am Ortsausgang, am Ende der Speckswinkeler Straße, befindet sich heute unter vier großen Laubbäumen der Festplatz.

Die ältesten Gebäude Mombergs befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche mit seinem ovalen Kirchhof, sie stammen aus dem späten 17.Jh. Drei Bereiche dichter Bebauung durch Einzelhäuser und kleinbäuerliche Anlagen, die als zumeist Einhäuser oder Streckhöfe ausgebildet sind: südöstlich der Kirche die Treysecke; östlich der unteren Hauptstraße im Bereich des Bogenweges, in dem die rückwärtigen Wirtschaftsgebäude einiger Wohnhäuser der Hauptstraße angesiedelt sind; schließlich westlich der Hauptstraße etnlang der Arenecke. Relativ einheitlich von der Erbauungszeit her sind die Dorferweiterungen entlang der Wieraer, der Neustädter, der Mengsberger, der Speckswinkler Straße im Verlauf des letzten Drittels des 19. Jhs. entstanden. Hier herrschen Zweiseithöfe mit bereits häufig in Backstein errichteten Wohnhäusern vor. Oberhalb der Kirche wirkt das nahe Wirtshaus mit dem vorgelagerten Teich prägend für das Ortsbild.

In Momberg war die Herstellung von flachen Betondachziegeln beheimatet, deren Verlegung stets diagonal in Rautenform bewerkstelligt wurde. Sie sind auch in den umliegenden Neustädter Ortsteilen und in Neustadt selbst verbreitet. Da sie auf einigen dem frühen 20. Jh. entstammenden Gebäuden noch vorhanden sind, dürften sie wohl im ersten Drittel des 20. Jhs. Ihre Blüte gehabt haben. Die Herstellung erfolgte der Überlieferung zufolge durch den jüdischen Handwerker Isaak Spier. Die wenigsten Häuser sind unterkellert, was sich an den hohen Sandstein-Sockeln ablesen läßt, in denen ebenerdig der Stall untergebracht war; eine Bauweise, die womöglich aus Neustadt übernommen wurde, obgleich in Momberg nicht die sumpfigen Bodenverhältnisse wie dort anzutreffen sind. Zum Teil reicht das Fachwerk dieser Häuser bis in den Stallbereich hinein.

Von besonderer Bedeutung für das Ortsbild ist das Ensemble aus Kirche, Pfarrhaus und den um 1905/06 nach einem Brand entstandenen Hofanlagen Hauptstraße 16 und 18. Desweiteren sind gesondert zu erwähnen die Haustür Am Kirchberg 10, zweiflügelig mit Oberlicht, der an Treysecke 3/5 im Obergeschoß erhaltene Fachwerkgiebel mit breitstehenden Streben aus dem frühen 18. Jh. sowie der rückwärtige Scheunenteil des Gebäudes Hauptstraße 31 mit der Inschrift am Torbalken: "Soli deo gloria… 1755". Im Straßenbild der Hauptstraße erhebt sich noch die Sockelanlage der früheren Häuser Nummer 33 und 35, dem ehemaligen Tanzsaal, deren zweigeschossige Fachwerkaufbauten inzwischen abgebrochen, deren einläufige Sandsteintreppe mit eisernem Geländer jedoch erhalten geblieben ist. Der in Werkstein gemauerte Sockel bildet heute einen Teil der Rückwand der Bonifatius-Statue.


Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
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