Rathaus und evangelische Pfarrkirche aus der Kleinen Burggasse
Frankfurter Straße Richtung Ortsmittelpunkt
Frankfurter Straße Richtung Rosbach
Lade Kartenmaterial...
Wetteraukreis
Wöllstadt
Nieder-Wöllstadt
  • Gesamtanlage
Nieder-Wöllstadt

Gesamtanlage Nieder-Wöllstadt

Die Gesamtanlage Nieder-Wöllstadt vereinigt eine in der Rekonstruktionsphase nach dem 30jährigen Krieg begonnene Ortserweiterung (nördliche Frankfurter Straße) mit Teilbereichen eines in den Grundzügen noch spätmittelalterlichen Dorfes. Dessen Grenzen sind inzwischen nicht mehr vollständig faßbar. Ab dem frühen 19. Jahrhundert wurde die alte Ortsbefestigung beseitigt. Deren Verlauf wurde durch die folgende Aufsiedlung so weit verunklärt, daß er sich nicht mehr zur Abgrenzung eines denkmalgeschützten Gebietes eignete. Dazu mußte statt dessen die Beobachtung der einzelnen Straßenzüge herangezogen werden. Am auffallendsten ist sicher die Frankfurter Straße, die den älteren Ortskern und die angesprochene Ortserweiterung gleichermaßen durchquert. Der Wegfall von Zäsuren wie der einstigen Torbauten oder dem Verkehrsfluß hinderlicher Bauten wie das ehemalige Gemeindegasthaus "Zum Löwen" schräg gegenüber dem Rathaus hebt die Linearität des Straßenverlaufs hervor. Er wird gesäumt von stattlichen Hofanlagen der Zeit ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts mit dem in der Wetterau vertrauten Bild der giebelständigen Fachwerkwohnbauten, ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auch mit traufständigen Hauptbauten. Dem Bild der Frankfurter Straße kontrastiert das unregelmäßig aufgesiedelte Areal der abgegangenen Nieder-Wöllstädter Burg (Kleine und Große Braugasse) mit kleinsten Hofstellen für Arbeiter, Tagelöhner oder Handwerker. Im Hinblick auf ihre Vielfalt an historischen Gebäudetypen wird die Nieder-Wöllstädter Gesamtanlage komplettiert durch eine ehemalige Schmiede, ein Brauhaus sowie zwei Spritzenhäuser; Bauten, die im übrigen auch als Kulturdenkmal gewürdigt werden.

Die im Zusammenhang mit der Nieder-Wöllstädter Gesamtanlage ausgewiesenen historischen Grünflächen haben unterschiedliche Bedeutungen. Im Falle von Frankfurter Straße 9 handelt es sich um einen Garten in Verbindung mit einem großen Hofareal. Die Gärten westlich der Haingasse vermitteln wenigstens an einer Stelle den Siedlungsrand des mittelalterlichen Ortes. Die seitlich des Rosbaches eine für die Ortsentwicklung markante Zäsur, denn am Rosbach endete zunächst die Ortserweiterung von 1670.

Die Siedlungsentwicklung des 19. Jahrhundert läßt sich trotz ihres flächenhaften Charakters nur anhand einzelner Kulturdenkmale wie des Bahnhofs oder Lindenstraße 3 dokumentieren. Nachträgliche bauliche Veränderungen und gar Abbruch wichtiger Bauten wie der Schule in der Bahnhofstraße verhinderten die Ausweisung entsprechender Gesamtanlagenabschnitte etwa in der Bahnhofstraße, Eisenbahnstraße oder Lindenstraße.

Die historischen Nieder-Wöllstädter Mühlen (Gänsmühle im Norden, Schlagmühle im Süden) haben ihre ursprüngliche Funktion verloren, auch ihre historische Gebäudecharakteristik, so daß sie nicht als kleine Gesamtanlagen ausgewiesen werden konnten. Anders verhält es sich mit dem Ende des 17. Jahrhunderts als Zoll- und Wegestation errichteten Hof Neuherberge südlich Nieder-Wöllstadts. Das im 18. Jahrhundert veränderte Haupthaus ist als stattlicher Barockbau und als Kulturdenkmal anzusprechen, das durch die Gesamtanlage des umgebenden Hofes ergänzt wird.


Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
Planelemente auswählen
Zeigen Sie mit der Hand auf Markierungen im Plan, erhalten Sie ein Vorschaubild und per Mausklick die Objektbeschreibung.
Kartenansicht
Wählen Sie zwischen zwischen Alkis- und Luftbildansicht. Ebenfalls können Sie die Kartenbeschriftung ein- und ausblenden.
Zoomen
Zoomen Sie stufenweise mit einem Mausklick auf die Lupen oder bewegen Sie den Mauszeiger auf den Planausschnitt und verwenden Sie das Scrollrad ihrer Maus.
Zoom per Mausrad
Über diesen Button können Sie einstellen, ob Sie das Zoomen in der Karte per Scrollrad Ihrer Maus erlauben möchten oder nicht.
Vollbildmodus
Betätigen Sie diesen Button um die Karte im Vollbildmodus zu betrachten. Über den selben Button oder durch Klicken der "Esc"-Taste können Sie den Vollbildmodus wieder verlassen.
Ausgangsobjekt anzeigen
Über diesen Button erreichen Sie, dass in der Karte das Ausgangsobjekt angezeigt wird. Bei dem Ausgangsobjekt handelt es sich um die Objekte, die zu dem entsprechende Straßeneintrag gehören.
Abstand messen
Mit Hilfe dieses Tools können Sie die Distanz zwischen zwei oder mehreren Punkten berechnen. Hierbei wird eine Linie gezeichnet, bei der die entsprechende Gesamtlänge angezeigt wird. Weitere Anweisungen zur Benutzung werden nach betätigen des Buttons angezeigt.
Fläche berechnen
Dieses Tool ermöglicht es Ihnen eine Fläche zu zeichnen und den Flächeninhalt in m² zu berechnen. Um eine Fläche zu erzeugen, müssen mindestens 3 Punkte gesetzt werden. Die Fläche wird durch den Klick auf den Ausgangspunkt (1. Punkt) geschlossen und der Flächeninhalt anschließend berechnet.