Ihr Internet-Explorer unterstützt den aktuellen JavaScript-Standard (ES6) nicht. Dieser ist für das Ausführen des Kartenmoduls verantwortlich.
Für Windows 10 empfehlen wir Ihnen den Browser Edge zu verwenden. Alternativ können Sie unabhängig von Ihrem Betriebssystem auf Google Chrome oder Mozilla Firefox umsteigen.
Kern des sogenannten Luxemburger Schlosses ist das Wohnhaus des Kurmainzer Amtshofes, der 1686-94 unter der Leitung von Baumeister Veit Schneider, Mainz, als Nachfolgebau der im Dreißigjährigen Krieg stark beschädigten Stolbergischen Meierei entstanden war und den Mainzer Kurfürsten auch als Sommersitz diente. Nach Säkularisierung des Kurstaates 1803 kam das Anwesen an das Herzogtum Nassau, wurde Wohnung des Amtmannes und 1810 Sitz des Landschreibers, später des Landoberschultheißen. 1820 Verkauf an den Frankfurter Lederhändler Georg Christian Dörr, der die Zufahrt (siehe Kurpark, Hauptstraße 21) über den Seilerbahnweg legen ließ und Gelände dazu erwarb, so dass der Besitz schließlich über fünf Morgen umfasste. 1858 Übergang in Herzoglich-Nassauischen Privatbesitz und als Sommersitz der Herzogin Adelheid Marie genutzt. Unter dieser weitere Arrondierung, u. a. durch Ankäufe der benachbarten Villen Borgnis und von Steiger um 1910.
Erste bauliche Veränderungen am Wohnhaus, einem zweigeschossig in Bruch- und Backstein errichteten Bau mit Walmdach, waren bereits kurz nach 1858 durchgeführt worden, so u. a. mit dem Stiegenhausanbau 1860 (Architekt Theodor Goetz). Der Ausbau zu einer architektonisch anspruchsvollen Residenz erfolgte 1873-77. Die nach den Plänen des Brüsseler Architekten Gédéon Nicolas Joseph Bordiau durchgeführten Arbeiten beinhalteten die Aufstockung um ein drittes Geschoss, die Aufführung von Blendfassaden in weißem, belgischen Sandstein, die Errichtung eines zweiseitig abgewalmten Mansarddaches mit zinkbedeckter Plattform und das Anfügen der beiden, die südliche Hauptfront flankierenden, polygonal und rund gestalteten und von je einem Belvedere mit Dachhaube beschlossenen Türme. An Balkonen und Austritten geschmiedete Gitter. Die im Stil der niederländischem Renaissance mit Voluten etc. reich verzierten Giebel, welche die Dachzone dreiseitig variationsreich beleben, stellten im architektonischen Vokabular des Historismus eine Neufindung dar, die im Villenbau alsbald weite Verbreitung fand. Der Name „Luxemburger Schloss“ bürgerte sich in der Zeit um 1890 ein, als der 1866 von Preußen ins Privatleben verabschiedete Herzog zum Großherzog von Luxemburg berufen worden war.
Nach 1916 und bis zum Ankauf durch die Stadt Königstein 1970 war dem Schloss ein wechselhaftes Nutzungsschicksal beschieden, das den Verlust an Mobiliar (kostbare Stücke wurden 1952 auf Schloss Berg / Luxemburg verbracht) und der dekorativen Innenausstattung (dokumentiert in Gebäudebeschreibung für die Nassauische Brand-versicherungsanstalt 1913; erhalten ist eine Balkendecke der 1870er Jahre) mit sich brachte. 1979/80 Restaurierung / Sanierung unter Beibehalt des 1963 im Osten angefügten Treppenhauses und Neugliederung des Inneren zur Nutzung als Amtsgericht.
Wirtschaftshof (Burgweg 5)
In ländlicher Bauweise mit alpenländischen Anklängen konzipiert der ehemals zugehörige Wirtschaftshof. Er besteht aus dem 1823 am Burgweg erbauten und 1864 von Großherzog Adolph I. erworbenen Schulhaus, der gegenüberliegenden Beschließerei / Magazin und dem Wasenhof / Marstall. Das Schulhaus nach partieller Neugestaltung und innerem Umbau nach Plänen von Theodor Goetz (Gäste- und Dienerzimmer, herrschaftliche Küche) als „Cavallierhaus“ bezeichnet. Die Beschließerei / Magazin, ein zweigeschossig teils massiv, teils in Fachwerk errichteter und mittig durch einen den First überragenden, im Giebel mit Freigespärre gezierten Risalit akzentuierter Traufenbau. Anlässlich der Übernahme des Baukomplexes durch die Stadtverwaltung wurde der Wasenhof / Marstall durch einen Neubau ersetzt (vom Altbau übernommen die zwei dort wohl bereits in Zweitverwendung eingesetzten, buntsandsteinernen Renaissanceportale). Gleichzeitig erfolgte der Abbruch der parallel dazu gestandenen, hofraumbildenden Remisen.
Verwaltungs- und Pförtnerhaus (Burgweg 3)
Vermutlich in den 1860er Jahren errichtetes Ensemble mit Verwalter- und Pförtnerhaus. Stilistisch mit den Bauten des Wirtschaftshofes (Burgweg 5) eng verwandt und wie diese innerhalb der Parklandschaft angemessen auftretend. Das Pförtnerhäuschen über Bruchsteinsockel in konstruktivem Fachwerk mit Satteldach errichtet. Das Verwalterhaus über Ausgleichsockel im Erdgeschoss massiv und verputzt, im Obergeschoss in symmetrisch ausgelegtem, sparsam mit stehenden Andreaskreuzen geschmücktem Fachwerk erstellt und mit Satteldach samt Zwerchhaus und Gaupen versehen. Besonders reizvoll gestaltet die Giebelfelder mit schwebender Verbretterung und ausgesägter Ornamentik.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein | |
Jüdischer Friedhof | |
Kleindenkmal, Bildstock | |
Grenzstein | |
Keller bzw. unterirdisches Objekt | |
Baum |