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Eine Kirche („basilica“) ist für Pfaffenwiesbach urkundlich erstmals 1167 belegt. Dieser folgten, nunmehr nachweislich auf der Anhöhe über dem Dorf, ein spätgotischer Bau und ein 1711 dem Heiligen Georg (Nebenpatronin Heilige Barbara) geweihtes Gotteshaus von ca. 25 m Länge, in dessen Gestalt der Vorgänger zumindest in Form des Schiffes weiterlebte. Kennzeichen dieses unter den von Bassenheim erfolgten Um- und Neubaus, der das Wappen des Landesherrn über dem Eingang und das Wappentier anstelle eines Wetterhahnes trug, waren ein Fassadenturm mit Haube im Westen und ein auf dem Chorbau sitzendes Glockentürmchen.
Ab 1846 begannen Vorbereitungen zum Bau einer geräumigen Dorfkirche (erster Plan von Baumeister Pressler, Weilburg, Auflage eines Kirchenbaufonds, Materialbeschaffung in Eigenleistung). 1858 fiel die Entscheidung zugunsten eines den Plan der Oberreifenberger Kirche zitierenden Entwurfs von Architekt Musset, Höchst. Zwischen Baubeginn 1859 und Weihung der neoromanischen Georgskirche an Mariä Himmelfahrt 1862 diente die Schule an der Lindenstraße als Notkirche. An der Bauausführung beteiligt waren Firmen aus Hasselbach, vornehmlich aber aus Usingen.
Der in Grauschiefer und Buntsandstein gemauerte Baukörper besteht aus vier unterschiedlich gestalteten und jeweils individuell bedachten Gliedern: einem querrechteckigen Westbau, der von einem leicht vorgezogenen Turm mit Kreuzdach überragt wird, einem vierjochigen Langhaus, einem zweijochig gestelzten Chor mit fensterlosem 3/8-Schluss und einer nach Norden greifenden Sakristei. Die Außenwände von Sockel, Lisenen und Rundbogenfriesen in Felder gegliedert und von Rundbogenfenstern durchbrochen. Mit überdachtem Portal (dort die Baudaten und darüber das vom Herzog von Nassau gestiftete Kreuz) und großem Rundfenster weitaus dichter gestaltet die Erschließungsachse. An diese 1947 in Schräglage herangeführt die Außentreppe.
Die Vorhalle und der Chor mit Kreuzrippengewölben versehen; das mit auf Kragsteinen ruhenden Rundbögen und Diensten gegliederte Schiff hingegen flach eingedeckt. Zwischen 1958 und 1965 (umfassende Renovierung, Berücksichtigung der neuen Lithurgie) wurde die bauzeitliche Ausstattung (Kanzel, Mobiliar, Bodenplatten und die als Geschenke in die Kirche gekommenen Altäre) weitesgehend entfernt bzw. umgestaltet oder in neuen Kontext gesetzt. Original noch erhalten die schmiedeeisernen Fensterrahmen. In den 1980er Jahren partielle Rückführung des ursprünglichen Raumeindrucks anhand alter Fotos und Installierung von Kunstwerken soweit noch auffindbar: so der neu zusammengesetzte, neogotische Hochaltar von 1891 (Bildhauer Caspar Weis, Niederlahnstein, der ehemals auch die Seitenaltäre – Rosenkranz- und Josefsaltar – geschaffen hatte) und der Kreuzweg von 1880-85 (Bildhauer G. Monken, Kronberg, die Station III neu gestaltet von Peter Müller, Schwingershausen).
Zur Ausstattung gehören des Weiteren:
Spätgotischer Taufstein, aus einer der Vorgängerkirchen übernommen. Der Schaft und das weit ausladende Becken sechsseitig; Heiliger Georg, 18. Jahrhundert; Missionskreuz, 1893, Bildhauer Caspar Weis. Bildet seit dem Jahr 2000 ein Ensemble mit den 1959 geschaffenen Gedenktafeln für die in den beiden Weltkriegen gefallenen und vermissten Pfarrangehörigen; Orgel, 1910, Werkstatt Carl Horn, Limburg. Ersetzt das aus der barocken Kirche übernommene Instrument; Glocken: von den drei in der Vorgängerkirche geläuteten Glocken 1917 die beiden größeren eingezogen. 1921 Anschaffung dreier Neugüsse von Rincker, Sinn, davon die kleinste erhalten, die beiden größeren 1942 zwangsweise eingeschmolzen und 1950 durch Güsse von Rincker / Sinn ersetzt.
Im Vorfeld des Kirchenneubaus war als Ersatz für den alten Kirchhof der inmitten eines stimmungsvollen Tannenbestandes neu angelegte Friedhof getreten (Wiesenstraße o. Nr.). Von seiner ursprünglichen Anlage noch bestehend das von Buntsandsteinpfosten flankierte Tor und das anlässlich seiner Einweihung 1855 axial zu diesem über neogotischem Sockel aufgerichtete Friedhofkreuz. Zu Ehren der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege dort angelegt die von der Gemeinde gewidmete Denkmalstätte.
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