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Ein befestigter Siedlungsraum außerhalb der Burg bestand bereits vor Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1330. Er umfasste in etwa das Gebiet zwischen Rode- und Hellhof (Schloßstraße 7, Königsteiner Straße 2). Der Verlauf seiner Umfassungsmauer ist allerdings nur streckenweise gesichert nachvollziehbar. Stolzestes Relikt ist das die Rückwand des sogenannten Speicherhauses (Obere Höllgasse 4) bildende Mauerstück. Von diesem aus verläuft der Zug nach Osten hin erst in gerader Linie, wendet sich an der Ostseite des Flurstückes 133/2 nach Norden und erreicht zwischen den Anwesen Schloßstraße 13 und Nr. 15 den neueren Burgweg – hier ein teilweise im Boden steckendes Renaissanceportal des Rode-hofes(?). Nach Westen hin läuft er geradezu und über die spätere Hauptstraße hinweg bis auf die hintere Grundstückslinie von Friedrich-Ebert-Straße 31/33, biegt dort nach Norden ab, zieht, wie vermutet wird, auf den rückwärtigen Grenzen der Liegenschaften Eichenstraße 6-28 zur Schutttreppe, weiter diese entlang und strebt seitlich des Hellhofes schließlich der Burg zu. 1330 wurde mit dem Bau einer Mauer begonnen, die Stadtmauer und zugleich Burgumfassungsmauer ist. Die Siedlung legte sich damit einen beachtlichen Erweiterungsring zu, innerhalb dessen sich die Eichenstraße mit dem Frankfurter Tor (stand an Stelle des Aufgangs zur Johanniskirche) und dem heute noch erhaltenen Eichentor als Durchgangsweg und die Doppesstraße als Seitenader zu erkennen gibt. Das Eichentor beschloss die mittelalterliche Hauptstraße nach Norden bzw. nach Königstein hin. Über quadratischem Grundriss in Bruchstein hochgemauerter Schalenturm mit Zeltdach. Bogen und Decke der Durchfahrt flach gewölbt. An der Außenseite eine hochgelegene Schlüssellochschießscharte.
Weitere Maueröffnungen gab es talseitig mit dem Hauborntor (auf Merians Stadtansicht an seinen vier Scharwachttürmchen erkennbar, Standort untere Grabenstraße) und mit einer vermutlich nahebei gelegenen Judenpforte. Neben dem imposant über dem Tal stehenden Mauerzug und einem Mauerrest südlich der Stadtkirche haben sich mehrere Fragmente von Türmen erhalten. So im Zuge des nordöstlichen Mauerstrangs mit dem noch in Verbindung mit Mauerwerk stehenden, runden Marterturm (an der Grenze von Flurstück 89/6), dem ebenfalls runden Hexenturm (Kellerraum des Hauses Doppesstraße 22) und einem namenlosen Rundturm (Flurstück 22/3). Mit zu dieser Befestigung gerechnet werden ein in kurzer Entfernung zur Mauer stehender Rechteckturm, seit 1355 Sakristeibau der Stadtkirche, und ebenso die ehemals stattlichen Rundtürme an der Burgwestseite bzw. am „Scharfen Eck“.
Bereits 60 Jahre später wurde ein weiterer Stadtraum, die sogenannte Neustadt, befestigt. Ihre Mauer setzt im Osten auf Flurstück 5/1 an die Altstadtmauer an, führt zur Giebelseite der Zehntscheune (Tanzhausstraße 15 und Nr. 15a – hier Rest vorhanden), quert danach die Straße, läuft entlang des Grundstückes Tanzhausstraße 16 bis zum ehemaligen Standort des Rainharditurmes (zwecks Anlage eines Parkplatzes gesprengt), dann weiter auf den rückwärtigen Grundstücksgrenzen von Hainstraße 3 und Nr. 1 sowie Friedrich-Ebert-Straße 4 zum neuen Frankfurter Tor, welches 1461 dann als Doppeltor mit zwei flankierenden Türmen (der eine im Keller des Hauses Friedrich-Ebert-Straße 2 fragmentarisch erhalten) ausgebildet wurde. Jenseits des Stadteingangs, im Bereich des Ackerhofes, ist der Mauerverlauf nicht gesichert. Deutlich sichtbar wird er wieder im Südwesten zwischen dem „Türmchen“ (An der Stadtmauer 6/8) und dem auf den Resten des Burckhardtturmes sitzenden Wohnhaus (An der Stadtmauer 4). Daran anschließend bildete die Mauer einen Knick und lief nach Norden in Richtung Hauborntor.
Der dritte Mauerzug, 1450 begonnen, umgürtet das im Westen gelegene „Thal“. Seine Mauer setzt unterhalb Pferdstraße 13, d.h. mittig zwischen Hauborntor und Burckhardtturm, an die Neustadtmauer an, führt zur südwestlichen Grundstücksecke des Alten Hospitals (Talstraße 3, hier in Resten erhaltener Schalturm), verläuft dann in einer leichten Krümmung in nördlicher Richtung zum Häfnersturm (Rundturm, Rest im rückwärtigen Bereich des Grundstücks Talstraße 15) und des Weiteren bis zur sogenannten Nussschale, einem Eckturm. Von diesem und dem zum Römerberg führenden Mauerzug sind Reste erhalten. Mit Ummauerung des „Thals“ war nicht nur das Hauborntor überflüssig geworden – seine Funktion übernahm nun das Taltor am Ausfallpunkt der Talstraße (Torpfanne in Mauer erhalten), auch das Eichentor markierte nun nicht mehr die Grenze der Stadt. Neuer Endpunkt der alten Durchgangsstraße war jetzt das Haas’sche Tor (Eichenstraße 39, Reste eines Rundturmes und des Toransatzes im Keller und Erdgeschoss erhalten). Zur Stadtbefestigung siehe Katasterkarte Gesamtanlage Altstadt.
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