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Auf dem Falkensteiner Burgberg, einem schmalgratigen Altkönigausläufer, befinden sich Reste und Ruinen zweier Befestigungsanlagen. 1266 genannt ist „Burge...Nurings“, ein Sitz der von Nürings (1103 erstmals erwähnt, 1171/73 ausgestorben), die als Gaugrafen u.a. Wetterau und Niddagau beherrschten. Nachfolgende Besitzer dieses Allods waren die von Bolanden und nach diesen zwei Boland’sche Seitenlinien: von Falkenstein und von Sponheim-Dannenfels. Durch die Falkensteiner entstand zusätzlich zur bestehenden Burg eine zweite mit dem Namen Neu-Falkenstein. 1330 ist sie erstmals belegt und wurde im Reichskrieg gegen Philipp den Älteren von Falkenstein 1364 (nach Aussage des letzten Falkensteiners, Erzbischof Werner von Trier) durch Frankfurter Truppen verbrannt und verwüstet. Dabei handelte es sich scheinbar nicht, wie lange Zeit angenommen wurde, um eine Vorgängerin der heute in Ruinen bestehenden, größeren Burg, sondern vielmehr um die in Fundament- und Sockelresten zwischen Ringmauer und Halsgraben südlich von dieser im Gelände sich abzeichende, vierseitige Turmburg. Die ergrabenen Hinterlassenschaften, ausschließlich Gegenstände des 14. Jahrhunderts, stützen diese Erkenntnis. Die ebenfalls am Noringsberg beteiligten von Sponheim-Dannenfels gaben ihren Anteil hälftig an die von Hattstein zu Lehen (so festgehalten 1370), nahmen auf deren Ersuchen hin 1384 die von Cronberg in „die Gemeinschaft des Hauses Nürings“ auf und gaben diesen ebenfalls den halben Noringes, den „man nennet die Nuwefalkenstein“, zu Lehen.
Ab 1385 befand sich die Burg im Besitz von Nassau-Weilburg-Saarbrücken, blieb jedoch weiterhin Ganerbenburg (mit bis zu 18 Burggenossen) unter Führung derer von Hattstein und Cronberg. Nach Aussterben der auf Neufalkenstein sitzenden Hattsteiner 1494 folgten die mit ihnen verwandten von Staffel nach (1513 Aufnahme in die Ganerbenschaft, ab 1517 führende Stellung), deren letzter Vertreter 1657 seinen Lehensteil Kurmainz zum Kauf Anbot, darin jedoch am Einspruch von Cronberg und Nassau scheiterte. Von 1679/81 bis 1773 waren die von Bettendorf, die über drei Generationen das Kurmainzische Oberamt Königstein verwalteten und in der Amtsstadt Wohnsitz hatten (siehe Burgweg o. Nr.), Inhaber des Nassauischen Lehens. Auf dem Burgberg Falkenstein konserviert sind die Ruinen der Burg Nürings nachgefolgten Anlage, die, wie es heißt, 1434 (wieder) aufgebaut war, deren Verteidigungswerke jedoch ab 1450 noch einmal erneuert wurden: Zuerst erhielt der an höchster Stelle des Berges stehende, im Grundriss quadratische, in Bruchstein aufgemauerte Bergfried mit Norderschließung das runde Aufsatztürmchen und gegen Ende des 15. Jhs. erfolgte der Bau des äußeren Tores und der Eckrondelle, sowie die Verstärkung der Ringmauer im Süden. Von der Innenbebauung der längsrechteckigen Ausläuferanlage erhalten sind Reste von mehrgeschossigen, über der östlichen Ringmauer einst weithin sichtbar gewesenen Wohnhäusern (abgebrochen 1784, im Bild festgehalten von Meissner 1637/38). Noch zu Lebzeiten des letzten Lehensträgers und bis um 1800 boten die verfallenen bzw. ruinösen Gemäuer armen Leuten (1773 drei Falkensteiner Familien, ab 1792/93 auch obdachlos gewordenen Königsteinern) Unterschlupf. Danach wurde die Anlage intensiv als Steinbruch genutzt, konnte dann aber 1842 auf Initiative einiger Frankfurter Bürger unter Federführung von Johann Adam Hermann Osterrieth geschützt und in ihrem Restbestand gesichert werden. Seitdem wird der Besucher durch das neogotisch erneuerte Burgtor (siehe Stein mit Datum 1850 über dem Scheitel des Spitzbogens) eingelassen und hat die Möglichkeit, auf dem mit einigen Umbauten (ebenerdiger Eingang, Innentreppe, Plattform) zum Aussichtsturm gewandelten Bergfried das sich ihm darbietende Panorama zu genießen. Außerdem hatten die Retter der Burg, wie „Der Taunuswächter“ vom 15. April 1855 vermeldet, verschiedene Spolien – ein steinerner Adler vom abgerissenen Hospital Zum Heiligen Geist in Frankfurt und „andere altertümliche Zierden“ – vermauern lassen.
Bereits zuvor schon war der Burghain ob seiner Naturschönheiten – sagenumwobene, bizarre Felsformationen und lauschige Plätzchen – von romantisch gestimmten „Tauniden“ entdeckt worden und wurde nun in zeitlich kurzen Abständen mit mehreren Aussichtspavillons bestückt: zuerst das auf Stelzen gestellte Dörr’schen Häuschen, erbaut von einem 1820 im Stolberger Versorgungshof zu Königstein ansässigen Frankfurter Lederhändler (die Verankerungslöcher im felsigen Untergrund noch vorhanden), des Weiteren mit „Tempeln“ zu Ehren des letzten Herzogs von Nassau, Adolph (1817-1905; erhalten das von Steinen umgebene Podest oberhalb des Königsteiner Kurbades), seiner Tochter Hilda von Nassau (1857-1952; 1865 eingeweiht, das Fundament zu Plattform umgebaut, westlich der Burg) und zum Andenken an Dr. Dettweiler.
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