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Im Jahre 1953 war die ehemals kleine, in der Diaspora lebende katholische Gemeinde St. Anna zur Pfarreri erhoben worden. Der große Zustrom von Heimatvertriebenen nach Braunfels nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Gemeinde so stark anwachsen lassen, dass schon bald ein größerer Kirchenbau die 1890 errichtete kleine Kirche ersetzen sollte. Auf einer Anhöhe östlich vor der historischen Altstadt gelegen entstand in den Jahren 1958/59 anstelle des Vorgängerbaus die imposante Zeltkirche nach Plänen des Würzburger Dombaumeisters Hans Schädel und Fritz Ebert. Über quadratischem Grundriss errichtet, bildet die Kirche gemeinsam mit einem rechteckigen Anbau (Sakristei), der in der Verlängerung der Ostwand angefügt wurde, in Abgrenzung zur Straße einen kleinen Kirchhof aus. Während die hoch aufsteigenden und geschlossenen Wandflächen der Kirche an Nord- und Ostwand außen mit Naturstein verblendet wurden, wird der Hof von den niedrigen Außenwänden der Südfassade und des Anbaus umgeben, deren weitgestellte quadratische Betonraster völlig in Glasflächen aufgelöst sind. Der Zugang der Kirche an der Südwestecke wird durch den freistehenden Campanile als Portal eindrucksvoll überhöht, der mit seinen schräg stehenden Betonscheiben die Fluchten des Kirchenquadrates aufgreift. Die Diagonale bestimmt auch die Anordnung im Innenraum. Der im Eingangsbereich niedrige, flach gedeckte Innenraum erhält seinen Mittelpunkt in dem mit Wasserlauf fest installierten Taufstein, der von den seitlichen Fenstern sanft belichtet wird. Von zwei filigranen Rundstützen aus Stahl ausgehend steigt die Decke nach Nordosten über dem Gemeinderaum zu einem hohen Zeltdach an, das in drei Bahnen seinen höchsten Punkt über dem dreieckigen, schräg nach innen geneigten Chorfenster erreicht, das den Altar eindrucksvoll hinterfängt. Die Decke holzverschalt mit eingelassenen Leuchten. Vor dem Chorfenster ist der Altarbereich durch Stufen hervorgehoben. Altar und Ambo sowie Beichtstühle und Wandleuchter an den hohen Seitenwänden noch aus der Bauzeit, nach Entwürfen von Schädel und seinem Mitarbeiter. Ebenso der Taufstein, der sorgsam verlegte Bodenbelag und der im westlichen Teil der Kirche aufgestellte Seitenaltar. Dieser schlicht aus einer rau belassenen Sichtbeton-Wandscheibe (heute dunkelrot gestrichen) mit einfacher Mensa und Wandleuchtern. Die ursprünglich zugehörige Marienfigur heute an der Südfassade des Kindergartens angebracht. Die Fenster nach Entwürfen von Georg Meistermann (Karlsruhe) gestaltet. Obwohl noch Ende der Fünfziger Jahre entstanden, hat der Entwurf Hans Schädels in der Grundrissform, in der Konstruktion sowie im gestalterischen Einsatz der verwendeten Materialien die Fünfziger Jahre bereits überwunden. Schwere und Kompaktheit der Architektur und die Verwendung des Sichtbetons an Campanile und einzelne Details weisen bereits voraus auf die Sakralarchitektur der Sechziger Jahre. Als eine der wenigen Kirchen des bekannten Kirchenbaumeisters Hans Schädel in Hessen besitzt St. Anna auch innerhalb der deutschen Sakralarchitektur dieser Zeit überregionale Bedeutung.
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