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Repräsentativer, durch seine erhöhte Lage das Ortsbild Auerbachs beherrschender Schulbau, eingeweiht am 10.9.1911, entworfen von dem "Architekten der Bergstraße" Heinrich Metzendorf. Am 18.6.1909 hatte die Gemeinde Auerbach beschlossen, eine neue Schule zu errichten, und hatte vier Architekten zu einem beschränkten Wettbewerb aufgefordert. Keiner der eingereichten Entwürfe erfüllte die Ansprüche der beiden Preisrichter Prof. Hugo Eberhard/Offenbach und Prof. H. Metzendorf. Eberhard schlug vor, Metzendorf mit neuen Entwürfen zu beauftragen, dessen Pläne sollten dann dem Darmstädter Oberbaurat Karl Hofmann zur Prüfung vorgelegt werden. Trotz Protests seitens des am Wettbewerb beteiligten Wilhelm Nahrgang folgte die Gemeinde Eberhards Rat. Am 11.3.1910 ging der Auftrag an Metzendorf, gleichzeitig wurde Georg Meckel aus Auerbach, ebenfalls ein Teilnehmer des Wettbewerbs, als Bauleiter verpflichtet. Am 5. September erfolgte der erste Spatenstich, der Dachstuhl wurde bereits drei Monate später aufgeschlagen.
Entstanden ist ein typischer Schulhausbau der Jahre um 1910, wie er vielerorts, vor allem im ländlichen Bereich, zu sehen ist: Zweigeschossiger, verputzter Backsteinbau über hohem Sandsteinsockel, mit großem, an den Schmalseiten abgewalmtem Dach. Auf dem First ein polygonaler Dachreiter mit Spitzhaube und Wetterhahn. Die Fassaden durch Kolossalpilaster mit Blattkapitellen symmetrisch gegliedert, an der Südseite jeweils vier Fensterachsen rahmend. Charakteristisch die Betonung der Mittelachse, nach Süden vor allem durch ein Zwerchhaus mit Krüppelwalmdach, nach Norden durch einen eindrucksvollen, breiten Risalit zum Schulhof. Der Risalit enthält den über eine zweiläufige Treppenanlage erreichbaren Eingangsbereich mit kunstvoll gearbeitetem Sandsteinportikus und schöner Eichentür. Im Dach, über einer Schürze in Höhe der Trauflinie, ein regelmäßig strukturierter Giebel mit leicht gebogenem Ortgang. An der Treppenanlage Brunnenbecken und Kugelaufsätze. Schmückende Elemente des Gebäudes sind weiterhin ein Gurtband unter den Obergeschossfenstern und ein Ornamentband unter der Traufe.
Das Gebäude hat einen einhüftigen Grundriss, alle acht Klassensäle liegen nach Süden. Im Keller wurde ein auch von der Schloßstraße zugängliches Volks- und Schulbad eingerichtet. Alle Einzelheiten wurden vom Büro Metzendorf entworfen, sind jedoch bis auf wenige Einzelstücke verloren gegangen.
Der Schulhof wird östlich von der Turnhalle, westlich von einem Wandelgang zur Abortanlage gerahmt, ist mit der nördlichen Mauer somit vollständig umschlossen. Westlich und östlich ermöglichen Rundbogenportale mit Satteldächern den Zugang. An der 18x10 Meter großen, eingeschossigen Turnhalle ebenfalls ein dekoratives Ornamentband unterhalb des hohen Walmdaches, das wieder die charakteristischen Aufschieblinge zeigt.
Die Schloßbergschule Heinrich Metzendorfs zeichnet sich durch formale Sachlichkeit und handwerkliche Gediegenheit aus. Hier werden geschickt traditionelle Architekturelemente mit neuen, noch vom Jugendstil beeinflussten Formen verknüpft, sie bieten in ihrer Gesamtheit ein individuelles, jedoch zeittypisches Erscheinungsbild. Für Auerbachs Ortsbild, einsehbar vor allem von der Bergkirche, bildet die Schule ein unverzichtbares, optisches Zentrum.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen, städtebaulichen und wissenschaftlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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