Bahnhof Kronberg, Bahnhofempfangsgebäude
Lade Kartenmaterial...
Hochtaunuskreis
Kronberg
  • Bahnhofstraße 36
  • Bahnhof Kronberg
  • Bahnhofstraße
Eisenbahnempfangsgebäude und BASA-Gebäude
Flur: 17
Flurstück: 11/23, 11/25, 11/26

Eisenbahnempfangsgebäude und BASA-Gebäude

Die Cronberger Eisenbahn-Gesellschaft eröffnete 1874 die 9,8 km langen Bahnstrecke zwischen Frankfurt am Main-Rödelheim und Kronberg. Zunächst ausschließlich für den Personentransport genutzt, diente sie der Unterstützung des regen Touristenverkehrs, den die Region Vordertaunus zu dieser Zeit schon verzeichnen konnten. Die ein Jahr später erfolgte Eröffnung des Güterverkehrs blieb wirtschaftlich eher unbedeutend. Im Jahr 1914 ging die Bahnstrecke in den Besitz des Preußischen Staates über.

Das von der zeittypischen Formsprache des späten Heimatstils geprägte Stationsgebäude erstreckt sich als langgezogener Baukörper südlich der Gleise. Jüngsten restauratorischen Befunduntersuchungen und Recherchen (2020) zufolge 1898 erbaut und um 1914 umgestaltet, ersetzt es den 1875 an dieser Stelle neu errichteten Bahnhof, der 1894 durch einen so genannten Fürstenpavillon erweitert wurde. Letzterer vermutlich um 1935 abgerissen. Weitere Maßgebliche Umbauten in den 1930er und 1930er Jahren (u.a. Unterteilung der Wartesäle und Anbau an der Ostseite).

Zweigeschossiges Gebäude mit formal fast identischen Dreigiebelfronten, der Oberbau weitgehend verschiefert. Im Inneren erhalten das bauzeitliche Treppenhaus sowie dekorativer polychromer Mosaikfliesenbelag im Erdgeschossflur. Zeitgleich errichtet die Perronhalle aus gusseisernen Rundpfeilern und Gitterträgern.

Weiter östlich ein massiv aus Bruchstein gemauertes Schaltgebäude mit schiefergedecktem Satteldach und östlichem Dachüberstand. Mit dem Fernmeldeanlagengesetz des Jahres 1928 erhielt die Deutsche Reichsbahn erstmals unabhängig von der Reichspost, bei der bis dahin die staatliche Fernmeldehoheit lag, die Erlaubnis, ein eigenes Fernmelde-Geschäftsnetz zu errichten und eigenständig zu betreiben. Das auf Selbstwählbetrieb ohne manuelle Vermittlungsstelle basierende neue Fernnetz war hochmodern und bestand aus Leitungen, die vornehmlich entlang der Fahrtrassen geführt wurden. Bestandteil der so genannten Bahnselbstanschlussanlagen (BASA) waren kleine funktionale Zweckbauten, die Teile der technischen Anlagen beherbergten.

Das in der Nachbarschaft des Kronberger Bahnhofsempfangsgebäudes gelegene BASA-Gebäude entstand im Zuge des Ausbaus des Fernmelde-Geschäftsnetzes nach 1928. Es wurde funktional u. a. durch den Einbau von Sanitäranlagen erweitert. Die Fassadengestaltung besteht zeittypisch aus exakt versetzten, grob behauenen Sandsteinquadern. Der gestalterische Anspruch zeigt sich u.a. am Steinversatz an Ortgang und Tür- und Fensterstürzen mit schmalen, senkrecht gestellten Steinen und den in das Mauerwerk integrierten Lüftungsöffnungen an den Giebelseiten. Das Satteldach wurde einseitig als kurzes Schleppdach ausgebildet, um gleichzeitig einen Unterstand zu bilden. Durch die wehrhaft-massive Gestaltung ist der Funktionsbau repräsentativ gestaltet, hebt sich aber stilistisch deutlich von dem älteren Bahnhofsempfangsgebäude ab.

Als Zeugnisse der Eisenbahn- und Verkehrsgeschichte sowie der Entwicklung moderner Fernmeldetechnik und der Funktionsgeschichte des Bahnwesens in Deutschland sind das Bahnhofsempfangsgebäude und das BASA-Gebäude aus künstlerischen und geschichtlichen Gründen in als Kulturdenkmäler gemäß § 2 Abs. 1 in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
Planelemente auswählen
Zeigen Sie mit der Hand auf Markierungen im Plan, erhalten Sie ein Vorschaubild und per Mausklick die Objektbeschreibung.
Kartenansicht
Wählen Sie zwischen zwischen Alkis- und Luftbildansicht. Ebenfalls können Sie die Kartenbeschriftung ein- und ausblenden.
Zoomen
Zoomen Sie stufenweise mit einem Mausklick auf die Lupen oder bewegen Sie den Mauszeiger auf den Planausschnitt und verwenden Sie das Scrollrad ihrer Maus.
Zoom per Mausrad
Über diesen Button können Sie einstellen, ob Sie das Zoomen in der Karte per Scrollrad Ihrer Maus erlauben möchten oder nicht.
Vollbildmodus
Betätigen Sie diesen Button um die Karte im Vollbildmodus zu betrachten. Über den selben Button oder durch Klicken der "Esc"-Taste können Sie den Vollbildmodus wieder verlassen.
Ausgangsobjekt anzeigen
Über diesen Button erreichen Sie, dass in der Karte das Ausgangsobjekt angezeigt wird. Bei dem Ausgangsobjekt handelt es sich um die Objekte, die zu dem entsprechende Straßeneintrag gehören.
Abstand messen
Mit Hilfe dieses Tools können Sie die Distanz zwischen zwei oder mehreren Punkten berechnen. Hierbei wird eine Linie gezeichnet, bei der die entsprechende Gesamtlänge angezeigt wird. Weitere Anweisungen zur Benutzung werden nach betätigen des Buttons angezeigt.
Fläche berechnen
Dieses Tool ermöglicht es Ihnen eine Fläche zu zeichnen und den Flächeninhalt in m² zu berechnen. Um eine Fläche zu erzeugen, müssen mindestens 3 Punkte gesetzt werden. Die Fläche wird durch den Klick auf den Ausgangspunkt (1. Punkt) geschlossen und der Flächeninhalt anschließend berechnet.