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Das einstige Bauerndorf Bürgel erlebte ebenso wie Offenbach und die anderen Stadtteile im Zuge der Industrialisierung einen grundlegenden Strukturwandel. Mit der Gründung einiger größerer Betriebe, wie beispielsweise der Schrammschen Lackfabrik 1845 oder der Lederwerke Becker 1898 (siehe Gerhard-Becker-Straße 15), stieg die Einwohnerzahl rasant an. Zählte Bürgel 1822 erst 768 Einwohner, so waren es 1875 bereits über 2500 und im Jahr 1907 war der Ort auf rund 6000 Einwohner angewachsen. Städtebaulich zeigt sich diese Entwicklung in der schnellen Erschließung neuer Baugebiete um den alten Ortskern herum. Östlich entstand ein neues Wohn- und Geschäftsviertel entlang der Langstraße und deren Nebenstraßen. Zu den ältesten Häusern dieses Viertels zählt das Eckgebäude Langstraße 23, das 1897 vom Bauunternehmen Georg Wenzel errichtet wurde. Des Weiteren haben sich aus den Jahren 1899 und 1900 die Wohnhäuser Langstraße 9 und 11 erhalten, die ebenfalls Georg Wenzel erbaute. Es sind zweigeschossige Bauten mit durch Backstein gegliederte Fassaden und Zwerchhäusern. Gebäude dieser Form finden sich auch im Bereich des alten Ortskernes. Das Baugeschäft Wenzel prägte entscheidend das Gesicht der nördlichen Langstraße, so errichtete er beispielsweise auch das Doppelhaus Langstraße 4 und 6, jedoch erst im Jahre 1909. Zu dieser Zeit erreichen die Bauten mit ihrer Viergeschossigkeit städtischen Charakter. Das benachbarte, aufwändig historistisch gestaltete Eckhaus Hessenstraße 1 wurde 1908 an der neu angelegten Straße errichtet und geht auf den Architekten und Geometer Josef Benning zurück. Gleichzeitig entstanden auch die anderen östlich abzweigenden Seitenstraßen, die dann in rascher Folge bebaut wurden. Bereits 1906 entstanden die zwei- bis dreigeschossigen Wohnbauten Jahnstraße 16 bis 20 in historistischen Formen. Der gut erhaltene Straßenzug der östlichen Falltorstraße wurde vom Bauunternehmen Carl Lipp gestaltet. Die verputzten Fassaden der zwischen 1908 und 1911 entstandenen Bauten sind variantenreich in historistischen oder sachlich-modernen Formen ausgeführt. Sie werden durch Erker, Zwerchhäuser und Ziergiebel belebt. Im Bereich der Kreuzung Lang- und Schönbornstraße findet sich mit Schönbornstraße 10 ein gut gestalteter Backsteinbau, der bis zur Eingemeindung Bürgels 1908 als Rathaus diente. Hier wiederum eine etwas ältere Bebauung mit zweigeschossigen Gebäuden. Beispielsweise wurde das Doppelhaus Langstraße 32 und Schönbornstraße 12 1901 vom Baugeschäft Leonhard Winter errichtet.
1908/09 entstand die voluminöse Häusergruppe Schönbornstraße 30/32 und Von-Behring-Straße 62 durch das Bauunternehmen Leonhard Winter, die Fassaden wurden jedoch von den Architekten Brunn und Bossert entworfen.
Die Gesamtanlage verdeutlicht anschaulich die schnelle bauliche Entwicklung Bürgels nach 1900 und zeigt den Übergang zu einer städtischen Bauweise in den Jahren des ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts. Trotz Kriegsschäden und zahlreicher Neubauten haben sich Straßenzüge und markante Kreuzungsbereiche mit qualitätvoller Bebauung erhalten.
Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
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