Ehem. Schnupftabakfabrik Bernard, Lesesaal des Stadtarchivs
Ehem. Schnupftabakfabrik Bernard, Lesesaal des Stadtarchivs
Ehemalige Schnupftabakfabrik Bernard, Herrnstraße 59–61
Ehemaliger Wasserturm, Herrnstraße 59-61
Ehemalige Schnupftabakfabrik Bernard, Herrnstraße 59–61, Firmensignet
Ehemalige Schnupftabakfabrik Bernard, Herrnstraße 59-61
Ehemalige Schnupftabakfabrik Bernard, Zeichnung Innenhof mit Wasserturm, Stadtarchiv Offenbach
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Offenbach, Stadt und Landkreis
Offenbach
  • Herrnstraße 59
  • Herrnstraße 61
Ehemalige Schnupftabakfabrik Bernard
Flur: 3
Flurstück: 10/7

Die 1733 in Frankfurt gegründete Schnupftabakfabrik Gebrüder Bernard war vor dem Neubau im gegenüber liegenden Herrenhaus, dem späteren Büsingspalais, beheimatet (siehe Herrnstraße 80-84). Grund für den Umzug nach Offenbach war die Gewährung weitreichender Privilegien durch den Grafen Wolfgang III. von Isenburg, die viele andernorts vertriebene Hugenotten und Juden anzog und Offenbach einen reichen wirtschaftlichen Aufschwung bescherte. Johann Nikolaus Bernard erlaubte ein "Exclusiv-Privileg" die ungehinderte Ein- und Ausfuhr von Rohstoffen und Waren, zudem durften die Etiketten die Aufschrift "Fürstlich Isenburgische privilegierte Schnupftabakfabrik" und das Isenburgische Wappen tragen. 1896 Neubau der Fabrik für Schnupftabak, Kautabak und Zigarren. Als Architekt zeichnete Max Schröder. Die Firma beschäftigte in ihrer Blütezeit 400 Arbeiter in Offenbach und gründete verschiedene Zweigunternehmen in Deutschland, darunter auch in Regensburg, wohin das Unternehmen nach dem Zweiten Weltkrieg umsiedelte. Der Bernardbau, der im Zweiten Weltkrieg teilweise beschädigt wurde, beherbergt heute verschiedene Firmen und Institutionen, darunter die Stadt Offenbach mit Stadtmuseum und -archiv, Kinder- und Jugendbücherei u.a. Vierseitanlage aus dreigeschossigen Backsteinbauten mit Werkstein-/Kunststeinelementen. Gliederung der Fassaden in der Vertikalen durch Backsteinlisenen mit Schmucksteinen und in der Horizontalen durch Gesimse. über einem dunklen Basaltsockel mit Polygonalmauerwerk und kunstvoll vergitterten Kellerfenstern ein hohes Erdgeschoss mit rundbogigen Fenstern. Im ersten Obergeschoss Segmentbogenfenster und gekuppelte Rechteckfenster, im zweiten Obergeschoss sind jeweils drei bis fünf Rechteckfenster zusammen gefasst. Über der Hofeinfahrt die Datierungen "1733/1896", über dem Eingangsportal die Initialen "G B" für Gebrüder Bernard. Zum Main hin polygonaler Eckerker über zwei Geschosse. Hofseitig schlichte Putzfassaden. Hier auch der ehemalige Wasserturm, der nach Kriegsbeschädigung nur bis zum Boden des ehemaligen Behälters erhalten blieb. Er diente zur Speisung der Dampfmaschinen. Der annähernd quadratische Grundriss des Turmes verjüngt sich oberhalb der Dachkante zu einer polygonalen Form als Überleitung zum darüber liegenden runden Turm. Er ist durch Blendbögen, Okkuli und Musterung in dunkleren Backsteinen verziert.

Von der Innenausstattung hat sich das einstige Musterzimmer mit Holzvertäfelung und Kassettendecke erhalten Der Raum dient heute als Lesezimmer des Stadtarchivs.

Insgesamt ist der monumentale und gut durchgestaltete Bernardbau trotz der Beschädigungen und Umnutzungen bedeutendes Industriedenkmal Offenbachs.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
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