Ehemaliges Büsing-Palais, Torbau mit Bücherei
Ehemaliges Büsing-Palais, colorierter Stich von J. M. Hirschmann, Stadtarchiv Offenbach
Ehemaliges Büsing-Palais, Treppenhaus um 1925, historisches Foto, Stadt­archiv Offenbach
Ehemaliges Büsing-Palais, Herrnstraße 80–84, Parkseite
Ehemaliges Büsing-Palais, Torbau mit Klingspor-Museum
Ehemaliges Büsing-Palais, Innenhof, historisches Foto um 1930, Stadtarchiv Offenbach
Monopteros im Büsing-Park, Kuppel
Büsing-Park, Scheintor, Detail Putti
Ehemaliges Büsing-Palais vor dem Umbau 1899–1907, historisches Foto, Stadtarchiv Offenbach
Ehemaliges Büsing-Palais, „Weißer Saal“ um 1928, historisches Foto, Stadtarchiv Offenbach
Ehemaliges Büsing-Palais, Tor an der Herrnstraße, historisches Foto, Stadtarchiv Offenbach
Monopteros im Büsing-Park
Monopteros im Büsing-Park, Mosaikfußboden
Büsing-Park, Scheintor an der Kaiserstraße, Parkseite
Büsing-Park, Scheintor an der Kaiserstraße, Straßenseite
Ehemaliges Büsing-Palais, Ruine Gartenseite, Foto 1946/47, Stadtarchiv Offenbach
Lade Kartenmaterial...
Offenbach, Stadt und Landkreis
Offenbach
  • Berliner Straße
  • Büsing-Park
  • Herrnstraße 80
  • Herrnstraße 82
  • Herrnstraße 84
Ehemaliges Büsing-Palais und Büsingpark mit Monopteros und ''Scheintor''
Flur: 3
Flurstück: 117/3, 118/9, 72/10

Das Palais wurde um 1775 für Peter Bernard (1755-1805) und seinen Schwager Johann Georg d‘Orville (1747-1811) erbaut. Unbekannt ist der Architekt, der die Pläne gezeichnet hat. Ob der Geometer Johann Caspar Nix, der in den Diensten des Fürsten stand, lediglich das Grundstück vermaß oder auch bei der Gestaltung des Gebäudes mitwirkte, bleibt ungewiss. Es handelte sich ursprünglich um ein kleines, barockes Landhaus mit Festsaal und Wohnungen der Eigentümer im Obergeschoss des Mittelbaues. Im Erdgeschoss und in den Seitenflügeln befanden sich Fabrikations- und Lagerstätten für die Bernardsche Schnupftabakfabrik (siehe Herrnstraße 59-61). Das Herrenhaus entwickelte sich zum kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt der Stadt. Ab 1891 im Besitz des Freiherrn Adolf von Büsing, dessen Vater in die Familie d‘Orville eingeheiratet hatte. 1899 bis 1907 umfassende bauliche Veränderungen nach Plänen des Frankfurter Professors Wilhelm Manchot. Z.B. Umbau des Hauptgebäudes im neobarocken Stil mit Kuppelbau und Terrasse an der Gartenseite, Erweiterung mit langen seitlichen Kolonnaden und Torbauten. Zu dieser Zeit wurde ebenfalls das kunstvolle schmiedeeiserne Tor als Hofabschluss an der Herrnstraße eingesetzt. Es stammt aus der Frankfurter Kunstschlosserwerkstatt Brechenmacher und war angeblich auf der Weltausstellung in Chicago 1893 zu sehen. Ein ähnliches Tor bestand am Büsingpark an der Kaiserstraße. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde auch der Park, der bereits um 1790 nach englischem Vorbild angelegt wurde, in die Umgestaltungen mit einbezogen. Zu dieser Zeit war das Büsing-Palais eines der prägendsten Bauten der Stadt. 1920/21 erwarb die Stadt Offenbach das Palais und richtete hier das Rathaus ein. Die Parkanlage wurde damit öffentlich zugänglich. Nach einem Brand im Zweiten Weltkrieg blieben nur die Außenmauern erhalten. 1952-53 Einrichtung einer Stadtbibliothek und des Klingspor-Museums in den Torbauten. Der Mitteltrakt blieb Ruine; nur Sicherungsarbeiten wurden vorgenommen. Ab 1984 veränderter Wiederaufbau nach Plänen der Architekten Michael Poeschel und Fritz und Walter Petermann. Er wird heute vom angrenzenden Hotel als Tagungs- und Kongresszentrum genutzt. Für die Öffentlichkeit ist er regelmäßig bei kulturellen Veranstaltungen zugänglich, zudem befindet sich hier das Trauzimmer des Standesamtes.

Das Palais präsentiert sich in zurückhaltenden neobarocken Formen. Der mittlere Haupttrakt zweigeschossig und verputzt mit Architekturelemente in Werkstein. Regelmäßige Gliederung der Fassaden durch segmentbogige Fensterlaibungen. überkuppelter Mittelrisalit und kleine Seitenrisalite jeweils durch Eckquaderung hervorgehoben. Hier auch die neobarocken Zierelemente wie z.B. Gehänge, Vasen und Baluster. Ausgebautes Mansarddachgeschoss in Schieferdeckung. An der Parkseite Terrasse über der ganzen Breite. Abschluss durch Sandsteinbalustrade, der sechsstufige Treppenaufgang flankiert von zwei liegenden Löwen, die die Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges weitgehend unbeschadet überstanden.

Eingeschossige Zwischenbauten mit Kolonnaden verbinden das Palais mit den zweigeschossigen Pavillons an der Herrnstraße. Der östliche (Klingspor-Museum) nach wie vor mit flachem Notdach, der westliche (Stadtbibliothek) mit Mansarddach. In der Architektur sind die beiden Pavillons dem Hauptbau angepasst, jedoch zurückhaltender dekoriert.

Trotz der erheblichen Kriegsschäden und des teilweise veränderten Wiederaufbaues bedeutendes Kulturdenkmal und Identifikationsobjekt der Offenbacher Bürger.

Im anschließenden, heute öffentlichen Büsingpark runder Säulentempel auf einer kleinen Anhöhe. Entstanden um 1790, als der Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt wurde. Der Tempel diente wahrscheinlich als Bühne für Musikaufführungen. Im Inneren des Hügels soll es einen Keller gegeben haben, in dem Stühle etc. aufbewahrt werden konnten. Klassizistischer Tempel aus Sandstein mit sechs ionischen Säulen, darüber Dreifaszienarchitrav, Fries und Kranzgesims. Das Kupferdach als eingezogenes Zeltdach mit fein gearbeiteter Ornamentierung. Ursprünglich war der Tempel innen mit aufwändigen Stuckarbeiten ausgestattet und wies wahrscheinlich auch Malereien auf.

Das so genannte "Scheintor" an der Kaiserstraße war niemals Portal, sondern wohl eher als Sitznische konzipiert. Es wurde um 1900 errichtet, als Architekt signierte Professor W. Manchot aus Frankfurt. Die Anlage ist dreigeteilt: erhöhtes Mittelteil mit korbbogiger Scheinarkade und niedrigen seitlichen Wandzungen. Steinbearbeitung in sorgfältiger Quaderung, die Wandvorlagen im Wechsel aus glatten und rustizierten Steinen. Am Mittelteil ionische Kapitelle und ein Fries. Oberer Abschluss mit Balustraden, die von Erntekörben tragenden Putti bzw. Vasen bekrönt werden.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
Planelemente auswählen
Zeigen Sie mit der Hand auf Markierungen im Plan, erhalten Sie ein Vorschaubild und per Mausklick die Objektbeschreibung.
Kartenansicht
Wählen Sie zwischen zwischen Alkis- und Luftbildansicht. Ebenfalls können Sie die Kartenbeschriftung ein- und ausblenden.
Zoomen
Zoomen Sie stufenweise mit einem Mausklick auf die Lupen oder bewegen Sie den Mauszeiger auf den Planausschnitt und verwenden Sie das Scrollrad ihrer Maus.
Zoom per Mausrad
Über diesen Button können Sie einstellen, ob Sie das Zoomen in der Karte per Scrollrad Ihrer Maus erlauben möchten oder nicht.
Vollbildmodus
Betätigen Sie diesen Button um die Karte im Vollbildmodus zu betrachten. Über den selben Button oder durch Klicken der "Esc"-Taste können Sie den Vollbildmodus wieder verlassen.
Ausgangsobjekt anzeigen
Über diesen Button erreichen Sie, dass in der Karte das Ausgangsobjekt angezeigt wird. Bei dem Ausgangsobjekt handelt es sich um die Objekte, die zu dem entsprechende Straßeneintrag gehören.
Abstand messen
Mit Hilfe dieses Tools können Sie die Distanz zwischen zwei oder mehreren Punkten berechnen. Hierbei wird eine Linie gezeichnet, bei der die entsprechende Gesamtlänge angezeigt wird. Weitere Anweisungen zur Benutzung werden nach betätigen des Buttons angezeigt.
Fläche berechnen
Dieses Tool ermöglicht es Ihnen eine Fläche zu zeichnen und den Flächeninhalt in m² zu berechnen. Um eine Fläche zu erzeugen, müssen mindestens 3 Punkte gesetzt werden. Die Fläche wird durch den Klick auf den Ausgangspunkt (1. Punkt) geschlossen und der Flächeninhalt anschließend berechnet.