Albert-Schweitzer-Gymnasium, Hofansicht nach Südwesten
Albert-Schweitzer-Gymnasium, Relief mit Datierung, Gabelsbergerstraße
Albert-Schweitzer-Gymnasium, Turnhalle
Albert-Schweitzer-Gymnasium, Ansicht von der Gabelsbergerstraße
Albert-Schweitzer-Gymnasium, Hofansicht nach Nordosten
Albert-Schweitzer-Gymnasium, Trinkbrunnen
Albert-Schweitzer-Gymnasium, Ansicht von der Waldstraße, vorn links das ehemalige Brausebad
Albert-Schweitzer-Gymnasium, Portal Gabelsbergerstraße mit Tierkreiszeichen
Albert-Schweitzer-Gymnasium, Erker des Direktorenzimmers
Albert-Schweitzer-Gymnasium, ehemaliges Direktorenzimmer
Albert-Schweitzer-Gymnasium, Treppenhaus
Albert-Schweitzer-Gymnasium, Türgewände
Albert-Schweitzer-Gymnasium, Relief
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Offenbach, Stadt und Landkreis
Offenbach
  • Waldstraße 113
  • Waldstraße 115
  • Waldstraße 121
Albert-Schweitzer-Gymnasium
Flur: 21
Flurstück: 58/4, 58/6

Das starke Anwachsen der Oberrealschule hatte bereits 1903 für neuen räumlichen Bedarf gesorgt, dem über Jahre mit Provisorien, wie beispielsweise der Errichtung von Baracken, begegnet wurde. 1908 wurde das Gelände am Friedrichsplatz erworben und die Pläne für eine Oberrealschule mit städtischem Brausebad von Regierungsbaumeister Völker entworfen. Vorgabe war, die Klassenräume nach Westen, die Säle für Physik, Chemie und Botanik nach Süden und die Zeichensäle nach Norden aus-zurichten. Dazu waren Turnhalle, Abortgebäude, Schuldienerwohnhaus und Brausebad anzuordnen. Da die Waldstraße schon damals sehr verkehrsreich war, sollten die Klassenzimmer möglichst weit davon entfernt liegen.

Eröffnung der Oberrealschule am 6. April 1911. Um einen rechteckigen Schulhof herum wurde an der Südostecke an der Waldstraße das Städtische Brausebad angelegt, an der gegenüberliegenden Nordostecke das Pförtnerhaus und Schuldienerwohnhaus mit zwei Wohnungen zu je drei Zimmern mit Wohnküche. Beide Gebäude wurden durch eine eingeschossige Wandelhalle verbunden, die dem Aufenthalt der Schüler im Freien bei schlechter Witterung diente. An die Schuldienerwohnung schlossen sich die Abortanlagen an, daran die Turnhalle, die als Turn- und Festsaal konzipiert wurde. Westlich schließt sich rechtwinklig der dreigeschossige Klassenzimmertrakt an. In der Südwestecke schließlich der Bau mit den naturwissenschaftlichen Hörsälen und Direktor-, Lehrer- und Sitzungszimmern. Zudem war in diesem Flügel eine Dunkelkammer und eine Sternwarte eingerichtet. Auf dem restlichen Gelände zwischen den Hörsälen und dem Brausebad befand sich ursprünglich ein botanischer Garten.

Die Architektur erfolgte im Heimatstil in der "hessischen Bauweise". Die Schulgebäude gruppieren sich in einer dreiseitigen Anlage um einen quadratischen Innenhof. Insgesamt gut gegliederte Schulanlage, die mit den hohen, geschweiften Giebeln und den großen, schiefergedeckten, durch Zwerchhäuser gegliederten Dachflächen an Schlossanlagen aus der Zeit der Renaissance erinnert. Die beiden Treppenhäuser wurden als Türme besonders hervorgehoben. Die Gebäude sind über einem Sandsteinsockel hell verputzt, die Fenster-, Tür- und Giebelrahmungen ebenfalls in rotem Mainsandstein ausgeführt. Die Holzfenster wurden außen weiß lackiert, die Türen kastanienbraun gestrichen.

Am Ende des kurzen Südflügels das ehemalige Direktorenzimmer. Am äußeren gekennzeichnet durch einen kleinen Erker mit Schmuckrelief. An der Gabelsbergerstraße großes rundbogiges Portal mit Darstellung der 12 Tierkreiszeichen und reich verzierten Gittern an Oberlicht und Seitenfenstern. Ebenfalls an der Gabelsbergerstraße an der Gebäudeecke Relief mit Eichbaum, Schriftzug "Oberrealschule" und Datierung 1911.

Im Innern wurde besonders auf eine gut abgestimmte Farbdekoration Wert gelegt, die heute teilweise noch vorhanden ist. So waren die Gänge und Hallen mit roten Tonfliesen ausgelegt und bis auf 1,40 m Höhe und um die Türnischen grün gestrichen. Ein schmaler Perlfries trennte diesen Sockel von der darüber liegenden, weiß gestrichenen Wand. Die Deckengewölbe wurden in Rabitz ausgeführt, die trennenden Gurtbögen bemalt. An den Enden der Gänge gab es jeweils Brunnen aus Kunststein. Die Stufen der Treppenanlagen wurden auf einer Betonunterlage in Kunststein angelegt und mit grünem Linoleum belegt. Die Treppenbrüstungen erhielten ebenfalls einen Kunststeinputz. Im ehemaligen Direktorenzimmer haben sich schöne Ausstattungstücke wie farbige Glasfenster, Wandschränke, Kamin und Sitzecke im Erker erhalten.

Die Turnhalle hat eine Höhe von 10,30m und wird von einem Tonnengewölbe überdeckt. Da sie zugleich als Aula und öffentlicher Vortragsraum dient, ist sie aufwändig ausgestattet und die Turngeräte können in seitlichen Räumen abgestellt werden. Die Ausmalung der Halle in grau mit weißen Absetzungen und graugrünen Decken- und Gewölbefeldern. Der 1,50 m hohe Sockel besaß blaue Felder die mit goldenen Stäben eingerahmt waren, die Holzteile waren havannabraun gestrichen. Die Brüstungen der Emporen sind mit Andreaskreuzen geschmückt. Die farbige Ausmalung wurde vor wenigen Jahren restauriert.

Die Schule ist trotz einiger moderner Veränderungen und Beschädigungen, z.B. Brände am Südflügel 1987 und 1990, in einem sehr guten Erhaltungszustand. Als eine dem Stil eines Renaissanceschlosses nachempfundene Anlage und mit den aufwändigen baukünstlerischen Details unter den Einflüssen des Jugendstils besitzt sie hohe künstlerische Bedeutung.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
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