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In unmittelbarer Nähe zur ehemaligen Synagoge (siehe Goethestraße 5) wurde 1955/56 auf einem Gartengrundstück die erste Synagoge im Hessen der Nachkriegszeit errichtet. Architekt war Hermann Zvi Guttmann aus Frankfurt. Die Architektur der neuen Synagoge entsprach im Äußeren wie im Inneren ganz der Formensprache der 1950er Jahre. Guttmann entwarf weitere Synagogen u.a. für Düsseldorf und Hannover. Allen Entwürfen gemeinsam ist die moderne und unverkennbar jüdische Bauweise, die gleichzeitig die strengen liturgischen Forderungen des jüdischen Gottesdienstes beachtet.
Der Bau in Ost-West-Richtung wurde 30 m von der Kaiserstraße zurückgesetzt errichtet. Die Mittelachse ist genau auf den Kuppelmittelpunkt der ehemaligen Synagoge in der Goethestraße ausgerichtet. Rückwärtig schloss sich mittels eines Zwischenbaues ein gleichzeitig erbautes Gemeindehaus an. Der kleine Saalbau der Synagoge besteht aus einem abgerundeten Baukörper in Massivbauweise mit einem Betonring als oberem Abschluss, in den die Fensterpfeiler verankert wurden. Das flach geneigte Dach ist in Kupfer eingedeckt. Zur Kaiserstraße hin bestand ursprünglich ein Portal aus schwarzem, schwedischem Granit mit dem darüber liegenden Rundfenster mit Zionstern. Seitlich in der gerundeten Wand jeweils große Fenster mit Bleiverglasung.
Die Synagoge bot Platz für ca. 90 Personen. Am Ende des 20. Jahrhunderts war die Gemeinde bereits auf 900 Mitglieder angewachsen und der bescheidene Saalbau war damit viel zu klein geworden. 1995 bis 1997 wurde die Synagoge erweitert und ein neues Gemeindezentrum errichtet. Planender Architekt war Alfred Jacoby aus Frankfurt. Die Synagoge von 1956 wurde von einer "gläsernen Arche", einem linsenförmigen Bau, durchdrungen. Wiederum weist die Spitze des Neubaus genau auf die ehemalige Synagoge in der Goethestraße und verdeutlicht so den geschichtlichen Zusammenhang. Seitlich und rückwärtig schließen sich die Räumlichkeiten des neuen Gemeindezentrums an. Entlang der Kaiserstraße wurde ein Kindergarten errichtet.
Im neu gestalteten Innenraum, der nun 160 Personen Platz bietet, dominiert das Zusammenspiel von hellem Ahornholz, Metall und der blauen Fensterverglasung. In der Mitte auf hellem Parkettboden das linsenförmige, zweistufige Podest mit dem Tisch für die Thorarolle.
Denkmalgeschützt ist der Ursprungsbau der 1950er Jahre, der heute vom Erweiterungsbau durchdrungen wird. Er ist als erste Synagoge Hessens nach 1945 und als einer der frühesten in Deutschland ein geschichtliches Denkmal von überregionaler Bedeutung. Ebenso ist er wichtiges Zeugnis im Werk des Architekten Hermann Zvi Guttmann, der nach 1945 zahlreiche Synagogen und die jüdische Gedenkstätte im ehemaligen Konzentrationslager Dachau schuf.
Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
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