Evangelische Markuskirche, Obere Grenzstraße 90
Evangelische Markuskirche, Obere Grenzstraße 90
Evangelische Markuskirche, Innenraum nach Osten
Evangelische Markuskirche, Eingangsportal
Evangelische Markuskirche, Detail Wandmosaik
Evangelische Markuskirche, Orgelempore
Lade Kartenmaterial...
Offenbach, Stadt und Landkreis
Offenbach
  • Obere Grenzstraße 90
Evangelische Markuskirche
Flur: 9
Flurstück: 42/3

Erst 1961 wurde in Offenbach mit der Markuskirche der erste große evangelische Kirchenneubau nach Kriegsende fertig gestellt. Einzige Ausnahme der Notkirchenbau der Lukaskirche.

Die Gemeinde zählte zunächst zur Lutherkirche (siehe Waldstraße 74) und erhielt 1930 eine erste eigene Kapelle. Als Kuriosum ist zu werten, dass dieser kleine Bau zuvor in Norddeutschland als Halle für Mastviehauktionen diente und nun in Offenbach durch Umbauten sakraler gestaltet wurde. 1937 wurde der Bezirk zur selbstständigen Markusgemeinde erklärt. 1944 Beschädigung der Kapelle. Nach Reparatur diente die Kapelle auch nach Kriegsende als Gotteshaus, wurde jedoch durch den stetigen Wohnhausneubau in diesem Gebiet schon bald zu klein. Der Architekt Fritz Reichard, der zugleich Kirchenvorsteher war, entwickelte gemeinsam mit Pfarrer Nestmann die Pläne für einen Neubau, der am 1. März 1959 begonnen wurde. Mit der Einweihung am 26. März 1961 war ein "kühner Sakralbau" geschaffen, der auf einer Anhöhe gelegen, in der Achse der Puteaux-Anlage bis heute den Bezirk prägt. Besonders dominant der freistehende, 36 Meter hohe Glockenturm. Kirche und Glockenturm sind Betonbauten, die insbesondere durch die wabenförmige Struktur ihrer Wände auf sich aufmerksam machen. Die Gebäude stehen erhöht auf einer künstlichen, Gelände ausgleichenden Aufschüttung und sind über eine breite Treppenanlage zugänglich. Die Westwand der Kirche wird durch ein Mosaik eines großen, stilisierten Löwen, als Symbol des Evangelisten Markus, geschmückt. Eine sechsstufige Freitreppe führt zum Portal der Kirche mit den kupfernen Türen hinauf. Sie zeigen auf den Reliefs die Heilung des Blinden und das Gleichnis vom unfruchtbaren Feigenbaum aus dem Markusevangelium. Auf den Innenseiten ist Jesus mit seinen Jüngern auf einem Schiff dargestellt. Geschaffen wurden die Arbeiten von den Gebrüdern Klemisch. Der Innenraum ist 18 Meter breit, 28 Meter lang und 12 Meter hoch. Er wird durch hohe, schlanke Stützen in ein breites Mittelschiff und zwei schmale Seitenschiffe unterteilt. Der Raum ist durch die teilweise bunt verglasten, wabenstrukturierten Wände an drei Seiten lichtdurchflutet. Die Altarwand ist geschlossen und vollständig mit goldenen und braunen Mosaiken belegt. Das Mosaik setzt sich an der Decke und auf dem Fußboden des Altarraumes fort. Die Mitte der Wand wird von einem fünf Meter hohen Holzkreuz geschmückt. Die Ausstattung mit Kanzel, Taufbecken und Altartisch sind in hellem Marmor gearbeitet. Der Fußboden ist mit Solinger Platten belegt. Einen besonderen Akzent im Raum setzt die freistehende, abgerundete Orgelempore.

Der weitgehend unverändert erhaltene Kirchenbau des Offenbacher Architekten Fritz Reichard ist von hoher baukünstlerischer Qualität und zeigt mit seiner städtebaulichen Dominanz ein hohes Selbstbewusstsein einer aufstrebenden protestantischen Gemeinde in den 1960er Jahren.


Als Kulturdenkmal nach § 2 Absatz 1 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen, künstlerischen und städtebaulichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.

Legende:

Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG
Weitere Symbole für Kulturdenkmäler nach § 2 Abs. 1 HDSchG:
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein
Jüdischer Friedhof
Kleindenkmal, Bildstock
Grenzstein
Keller bzw. unterirdisches Objekt
Baum
Planelemente auswählen
Zeigen Sie mit der Hand auf Markierungen im Plan, erhalten Sie ein Vorschaubild und per Mausklick die Objektbeschreibung.
Kartenansicht
Wählen Sie zwischen zwischen Alkis- und Luftbildansicht. Ebenfalls können Sie die Kartenbeschriftung ein- und ausblenden.
Zoomen
Zoomen Sie stufenweise mit einem Mausklick auf die Lupen oder bewegen Sie den Mauszeiger auf den Planausschnitt und verwenden Sie das Scrollrad ihrer Maus.
Zoom per Mausrad
Über diesen Button können Sie einstellen, ob Sie das Zoomen in der Karte per Scrollrad Ihrer Maus erlauben möchten oder nicht.
Vollbildmodus
Betätigen Sie diesen Button um die Karte im Vollbildmodus zu betrachten. Über den selben Button oder durch Klicken der "Esc"-Taste können Sie den Vollbildmodus wieder verlassen.
Ausgangsobjekt anzeigen
Über diesen Button erreichen Sie, dass in der Karte das Ausgangsobjekt angezeigt wird. Bei dem Ausgangsobjekt handelt es sich um die Objekte, die zu dem entsprechende Straßeneintrag gehören.
Abstand messen
Mit Hilfe dieses Tools können Sie die Distanz zwischen zwei oder mehreren Punkten berechnen. Hierbei wird eine Linie gezeichnet, bei der die entsprechende Gesamtlänge angezeigt wird. Weitere Anweisungen zur Benutzung werden nach betätigen des Buttons angezeigt.
Fläche berechnen
Dieses Tool ermöglicht es Ihnen eine Fläche zu zeichnen und den Flächeninhalt in m² zu berechnen. Um eine Fläche zu erzeugen, müssen mindestens 3 Punkte gesetzt werden. Die Fläche wird durch den Klick auf den Ausgangspunkt (1. Punkt) geschlossen und der Flächeninhalt anschließend berechnet.