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Die Gesamtanlage umfasst den mittelalterlichen Besiedlungskern des 791 erstmals urkundlich erwähnten Ortes. Im Grundriss sehr gut ablesbar der halbrunde Verlauf der ehemaligen Hinter- und Grabengasse (heute Alt Bieber und Rathausgasse) hinter denen einst eine Dorfmauer verlief, die heute noch teilweise erhalten ist. Im Süden wurde die Siedlung durch den Bieberbach und die Kurmainzer Landwehr begrenzt. Von den schweren Zerstörungen des Dreißigjährigen Krieges und einer Pestepidemie 1635 erholte sich der Ort nur langsam. 1638 wurden nur noch 26 Einwohner gezählt. Im 17. und 18. Jahrhundert blieb nur der Bereich des alten Ortskernes besiedelt. Bis ins 19. Jahrhundert hinein blieb
Bieber ein reines Bauerndorf. Die überwiegende Mehrheit der Kleinbauern besaß einfache eingeschossige Fachwerkhäuser oder die zweigeschossigen Gebäude wurden von zwei Familien genutzt. Diese Grundstruktur änderte sich umfassend erst in den Gründerjahren nach 1871. Der Anteil der bäuerlichen Bevölkerung nahm ab. Arbeiter, Handwerker und Kleingewerbetreibenden bildeten den Großteil der Einwohner. Es bestanden u.a. zahlreiche Portefeuiller-, Sattler-, Stuhlmacherbetriebe oder die Arbeiter pendelten zu den Offenbacher Fabriken. Die Einwohnerzahl stieg von ca. 1200 im Jahre 1852 auf 2527 im Jahre 1890 an. Dies bedeutete auch eine rege Neubautätigkeit über den Mauerring hinaus.
Die bestehenden historischen Bauten innerhalb der Gesamtanlage datieren meist aus dem 18. Jahrhundert. Besonders im gebogenen Verlauf der Straße Alt Bieber haben sich einige zweigeschossige Fachwerkhäuser dieser Zeit erhalten. Darunter mit Alt Bieber 16/18 auch ein einst für Bieber typisches Doppelhaus. Das in jüngster Zeit sanierte Gebäude ist als Einzelkulturdenkmal eingetragen. Zudem ergänzen etliche Gebäude der Zeit um 1900 den Bestand der Fachwerkhäuser. Besonders gehäuft erscheint dieser Haustyp in der Pfarrgasse mit den qualitätvollen Backsteinfassaden der Häuser Nr. 8, 13 und 16/18. Da der Stadtteil im Zweiten Weltkrieg erhebliche Schäden zu verzeichnen hatte, ist der Gesamtanlagenbereich auch mit einigen Neubauten durchsetzt. Besonders beeinträchtigt von unmaßstäblichen Bauten der Bereich Rathausgasse 27 bis 35. Im Mittelpunkt der Gesamtanlage die katholische Pfarrkirche St. Nikolaus von 1936. Sie bildet mit dem Pfarrhaus eine kleine Platzanlage am Schnittpunkt der Straßen Alt Bieber, Pfarr- und Rathausgasse. Hier auch der gärtnerisch gestaltete Platz des alten Rathauses, das 1938, kurz nach der Eingemeindung Biebers, abgerissen wurde.
Trotz einiger Neubauten bietet die Gesamtanlage noch ein eindruckvolles Bild des alten Ortskernes mit einer weitgehend unverändert erhaltenen Grundrissstruktur.
Als Gesamtanlage nach § 2 Absatz 3 Hessisches Denkmalschutzgesetz aus geschichtlichen Gründen in das Denkmalverzeichnis des Landes Hessen eingetragen.
Kulturdenkmal nach § 2 Abs. 1 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Gesamtanlage) nach § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Grünfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG | |
Kulturdenkmal (Wasserfläche) nach §2 Abs. 1 oder § 2 Abs. 3 HDSchG |
Wege-, Flur- und Friedhofskreuz, Grabstein | |
Jüdischer Friedhof | |
Kleindenkmal, Bildstock | |
Grenzstein | |
Keller bzw. unterirdisches Objekt | |
Baum |